Düsseldorf (DK
Metro wächst kräftig im Internet

Konzernchef Koch: Handelsriese macht mit Online-Geschäft Boden gut – Auch Media-Saturn kommt besser voran

16.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Düsseldorf (DK) Der Handelsriese Metro rechnet mit einem zufriedenstellenden Weihnachtsgeschäft 2014. Der Start im November sei zwar wegen der milden Witterung verhalten gewesen, doch in den ersten beiden Dezemberwochen habe das Geschäft spürbar angezogen, sagte Konzernchef Olaf Koch (Foto) gestern in Düsseldorf.

Vor allem bei den Elektronikketten Media-Markt und Saturn sowie in den Metro-Großmärkten klingelten die Kassen.

Im Geschäftsjahr 2013/14 (30. 9.) gelang der Metro trotz rückläufiger Umsätze die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Unter dem Strich wies der Konzern einen Gewinn von 127 Millionen Euro aus – nach einem Verlust von 35 Millionen Euro im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie Sonderfaktoren ging um 273 Millionen auf 1,72 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz sank wegen des schwachen Rubels und des Verkaufs des Real-Geschäfts in Osteuropa um vier Prozent auf 63 Milliarden Euro.

Angesichts der positiven Ergebnisentwicklung will die Metro an die Aktionäre wieder eine Dividende von 90 Cent je Stammaktie ausschütten. Im neunmonatigen Rumpfgeschäftsjahr 2013 waren die Anteilseigner leer ausgegangen.

Koch sieht den Handelsriesen auf gutem Weg – nicht zuletzt weil der Konzern inzwischen im lange vernachlässigten Online-Handel mit großen Schritten verlorenen Boden gutmache. Bei der Elektronikmarktkette Media-Saturn in Ingolstadt sei der über das Internet generierte Umsatz 2013/14 um fast 30 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt ging der Umsatz von Media-Saturn gegenüber 2012/13 jedoch um 0,3 Prozent auf 20,98 Milliarden Euro zurück. Flächenbereinigt stand sogar ein Minus von 0,9 Prozent zu Buche. Das Ebit vor Sonderfaktoren legte um 36 Millionen auf 335 Millionen Euro zu.

Bei der Warenhauskette Kaufhof legten die Online-Erlöse sogar um 64 Prozent auf 63 Millionen Euro zu. Der Konzern sieht in beiden Geschäftsfeldern noch erhebliche Wachstumspotenziale. Das Multi-Channel-Konzept, die Verbindung von Internetangebot und stationärem Handel, werde sehr gut angenommen, sagte Koch.

Sorgen bereitet dem Konzern allerdings nach wie vor die Entwicklung in Russland, einem der wichtigsten Märkte für das Großhandelsgeschäft des Konzerns. Vor allem der schwache Rubel könne zur Belastung für das Ergebnis werden, hieß es. Das operative Geschäft behaupte sich dagegen trotz aller Sanktionen und Exportverbote bislang gut. Pläne für einen Börsengang der russischen Großhandelssparte hat der Konzern vorerst auf Eis gelegt.

Im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 erwartet der Konzern wechselkurs- und portfoliobereinigt ein leichtes Umsatzplus. Auch beim operativen Gewinn (Ebit vor Sonderfaktoren) soll es eine leichte Steigerung geben.