Private Krankenversicherung - Beiträge 2012 stabiler

12.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:03 Uhr

Die Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung fallen im kommenden Jahr nicht so massiv aus wie 2011. Die Anpassung der Tarife liegt im Durchschnitt bei 4,4 Prozent im Vergleich zu sieben Prozent im Vorjahr. Das stellt das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen fest.

Privatversicherte kennen das: Zum Jahreswechsel werden Beiträge in einzelnen Tarifen erhöht – zum Teil ganz massiv. Auch in diesem Jahr gab es wieder Ausreißer, in einem Tarif wurde der Beitrag laut Morgen & Morgen sogar um 32 Prozent erhöht. Solche Schreckensmeldungen bleiben dieses Jahr allerdings die Ausnahme. Betrachtet man sämtliche Tarife für 21 bis 50 Jahre alte Versicherte in der privaten Krankenversicherung – auch jene, die nicht erhöht wurden – steigen die Beiträge durchschnittlich um 2,4 Prozent. 2011 waren es 4,5 Prozent.

Tarife für Männer verteuern sich stärker

Betrachtet man nur die Tarife, die tatsächlich erhöht werden, ergibt sich eine Steigerung um 4,4 Prozent. Dabei erhöhen sich Beiträge in den Tarifen für Männer deutlicher als bei Frauen, nämlich um 5,1 Prozent im Vergleich zu 3,6 Prozent. Insgesamt bleiben die Beiträge in fast der Hälfte aller Tarife – bei 45 Prozent - 2012 stabil.

Eine Kehrseite hat die Nachricht: Bei fast doppelt so vielen Tarifen im Vergleich zum Vorjahr werden neben den Prämien auch die Selbstbehalte erhöht. Im Krankheitsfall müssen die Versicherten dann tiefer in die Tasche greifen, weil ihr Eigenanteil an medizinischer Behandlung gestiegen ist. Das sind versteckte Preiserhöhungen, so ein Sprecher von Morgen & Morgen.

Bei der Wahl der richtigen Versicherungspolice ist die Beitragsstabilität ein wichtiger Faktor. Morgen & Morgen hat Tarife auf diesen Aspekt hin untersucht. Bei bestimmten Tarifen für Männer hat die DEVK, die Hanse Merkur, die DKV und die Huk Coburg gut abgeschnitten (siehe Tabelle). Bei Frauen-Tarifen sind es Hanse Merkur, DKV, DEVK, Süddeutsche und Nürnberger (siehe Tabelle).

Eines sollten Versicherte wissen: Ein bestimmter Tarif einer Versicherung mag relativ stabil hinsichtlich der Beiträge sein. Das gilt aber nicht pauschal für alle Tarife eines Unternehmens. Vor allem ältere Tarife, in denen der Versichertenstamm zunehmend älter wird und damit auch mehr Kosten in Anspruch nimmt, können deutlich ansteigen. Auch bei günstigen Einsteigertarifen ziehen die Beiträge in der Regel beträchtlich an. Für Versicherte empfiehlt es sich deshalb, regelmäßig nach neuen Tarifen mit ähnlicher oder sogar verbesserter Leistungsstruktur zu fragen. Möglicherweise bringt ein Wechsel in einen neuen Tarif, in dem auch wieder jüngere und gesündere Versicherte Mitglied sind, eine bessere Beitragsstabilität.