Montgomery
Schlappe für Donald Trump

Demokrat Jones gewinnt überraschend Senatsnachwahl in Alabama

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Montgomery (AFP) Mit dem ersten Sieg eines Demokraten bei einer Senatswahl im konservativen Bundesstaat Alabama seit einem Vierteljahrhundert hat US-Präsident Donald Trump eine schwere Schlappe erlitten. Der Demokrat Douglas Jones setzte sich bei der Nachwahl am Dienstag knapp gegen den von Trump unterstützten republikanischen Kandidaten Roy Moore durch.

Der ultrakonservative Moore wird beschuldigt, früher Minderjährige sexuell belästigt zu haben. Seine Niederlage erkannte er zunächst nicht an.

Nach Auszählung aller Stimmen kam Jones auf 49,9 Prozent, Moore erhielt 48,4 Prozent - der Abstand betrug knapp 21 000 Stimmen. Moore selbst fordert eine Neuauszählung. Die Behörden haben bis zum 3. Januar Zeit, das Ergebnis zu bestätigen oder eine Neuauszählung anzuordnen.

Trump gratulierte Jones zu dessen "hart erkämpftem" Sieg. "Sieg ist Sieg", schrieb er bei Twitter. "Die Menschen in Alabama sind großartig, und die Republikaner werden schon sehr bald einen neuen Anlauf für diesen Sitz haben. Es hört nie auf." In einem späteren Tweet betonte Trump, er habe von Anfang an gewusst, dass Moore nicht gewinnen könne. Daher habe er bei den republikanischen Vorwahlen Luther Strange unterstützt.

Jones zeigte sich "überwältigt". Bei der Wahl sei es vor allem "um Würde und Respekt" gegangen, sagte der 63-Jährige nach seinem Sieg. "Alabama lag am Scheideweg. Heute Abend habt ihr den richtigen Weg gewählt." Moore sah sich am Dienstagabend zunächst nicht als Wahlverlierer an: "Wenn das Ergebnis so knapp ist, ist die Wahl nicht vorbei", sagte er. Er verwies auf ausstehende Stimmen von Soldaten. Die Nachwahl hatte als wichtiger Test für Trump gegolten. Durch den Sieg des Demokraten Jones verringert sich der Handlungsspielraum des US-Präsidenten im Kongress: Die Mehrheit der Republikaner im Senat schrumpft auf 51 von 100 Sitzen.