Frankfurt
Fakten, Fakten, Fakten

Bundeswahlleiter Dieter Sarreither präsentiert Zahlen rund um die Bundestagswahl 4828 Bewerber treten für 42 Parteien an

22.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

Frankfurt (AFP) Zahlen sind seine Welt: Der 65-jährige Dieter Sarreither steht an der Spitze des Statistischen Bundesamts - und trägt als Bundeswahlleiter Verantwortung für die Bundestagswahl am 24. September. Im Vorfeld präsentiert er Fakten zu Parteien, Kandidaten, Frauenanteilen oder Durchschnittsalter.

Auf diesem Terrain bleibt er keine Antwort schuldig, zugeknöpft gibt er sich nur bei politischen Fragen.

In Berlin verlas Sarreither gestern ganz nüchtern interessante Zahlen rund um die Wahl: 42 Parteien und genau 4828 Wahlbewerber werben um die Stimmen der 61,5 Millionen Wahlberechtigten. Unter den Kandidaten sind dabei nur 1400 Frauen, was einem Anteil von 29 Prozent entspricht. Der jüngste Bewerber ist 18 Jahre alt, die älteste Kandidatin 89 Jahre.

Alles, was sich in Zahlen fassen lässt, scheint der Rechenmeister der Republik zu wissen. Er weiß auch, dass die Zahl der Briefwähler steigt und sich vermutlich weiter erhöhen wird. Als vor dem Hintergrund der Aufforderung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an türkischstämmige Wähler, nicht für Union, SPD oder Grüne zu stimmen, die Fragen nach deren Zahl auftaucht, bleibt er die Antwort ebenfalls nicht schuldig. Von 720 000 Wahlberechtigte mit türkischem Migrationshintergrund gehen die Statistiker aus.

Politische Urteile gibt Sarreither nicht einmal ansatzweise ab. Die Statistiker wüssten nicht, "wie einzelne Wählergruppen aus bestimmten Ländern abstimmen", erklärt der Bundeswahlleiter. Und zur steigenden Zahl der Briefwähler sagt er, die Bewertung, ob dies politisch eine bestimmte Relevanz habe, sei nicht seine Aufgabe.

Seit dem 2. Oktober 2015 ist Sarreither Präsident des Statistischen Bundesamts und Bundeswahlleiter. Es ist Tradition, dass der Chef der Wiesbadener Statistikbehörde zugleich zum Bundeswahlleiter ernannt wird. Vor allem seine Aufgabe als Behördenleiter in der hessischen Landeshauptstadt hob Innenminister Thomas de Maizière (CDU) bei der Ernennung Sarreithers vor gut zwei Jahren hervor: "Die amtliche Statistik ist eine wichtige Grundlage, damit staatliche Politik zum Wohl der Menschen planen und sachlich fundierte Entscheidungen treffen kann."