Magischer Showdown

24.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:24 Uhr

Grün, gefräßig und gemütlich: Der Oger (Jens Keidel) hat ein kleines Spuk-Problem in seinem Sumpf. Florian Schmidts magisches Familienstück wird am Samstag im Altstadttheater uraufgeführt. - Foto: oh

Ingolstadt (aw) Nein, der Oger ist nicht Shrek. Dieser Oger ist zwar auch ein grüner kraftstrotzender Unhold aus dem Märchenbuch, aber eben nicht aus DreamWorks’ Animationswerkstatt. Dieser Oger ist eher "ein dicker Pumuckl", "eine nicht fliegende fette Elfe mit Sabberproblem", sagt Jens Keidel und lacht.

"Spuk im Oger-Sumpf" heißt die neue Produktion in Ingrid Cannoniers kleiner Dachgeschossbühne, die zwei Genres miteinander vereint: Theater für die ganze Familie (geeignet für Kinder ab vier Jahre) und Zauberei. Denn auf der Bühne steht das Magierduo Sven Catello und Jens Keidel.

Schon vor ein paar Jahren hatten die Brüder – inspiriert durch den Zeichentrickfilm "Shrek" – die Idee, für einen Kinder-Zauberwettbewerb ein Illusions-Programm zu entwickeln, in dessen Mittelpunkt ein Oger stand. Obwohl sie mit dem 15-Minuten-Stück für junge Zuschauer keinen Preis gewannen, dachten sie sich eine magische Oger-Fortsetzung für Erwachsene aus. Doch mit all dem hat "Spuk im Oger-Sumpf" überhaupt nichts mehr zu tun. Denn für die Produktion im Altstadttheater konnte der Eichstätter Autor und Regisseur Florian Schmidt (u. a. Schlossleutnant-Krach-Spiele) gewonnen werden, der die kompletten 25 Minuten verwarf – und nur den Oger übrig ließ. Seine Fehleranalyse: "Die beiden sind Zauberer und keine Theaterleute. Sie haben großen Wert auf ihre Illusionen gelegt und eine Story drumrum gebastelt. Das klappt vielleicht bei zehn Minuten, aber nicht über eine Strecke von 60 Minuten. Da muss man eine Geschichte erzählen." Noch dazu, wenn man den Anspruch hat, Familientheater zu zeigen.

Also dachte sich Florian Schmidt eine Geschichte über einen gemütlichen, grünen Oger aus, der seine Tage in seinem gemütlichen grünen Sumpf mit seiner netten, kleinen Wasserratte verbummelt, bis er eines Tages von dem hinterlistigen Zauberer Mirakel Wipp gestört wird. Denn dieser Zauberer sucht für einen Liebestrank, mit dem er die Prinzessin erringen möchte, eine bestimmte Zutat, die nur im Oger-Sumpf wächst. Doch weil der Oger den Zauberer nicht leiden kann und daher den mirakulösen Lauch nicht freiwillig rausrückt, muss sich der Zauberer magischer Listen bedienen, um sein Ziel zu erreichen. Und es kommt zum diabolischen Showdown. Den Zauberer spielt natürlich Sven Catello. Wie auch alle anderen Rollen, die Florian Schmidt sich ausgedacht hat: den Bauern, den Jäger, den kleinen König. Mit Ausnahme des Ogers eben.

Und wie kommt die Magie ins Stück? "Wir haben Florian zu uns nach Hause eingeladen und ihm all das vorgeführt, von dem wir dachten, es könnte in dem Stück funktionieren", erklärt Sven Catello. Also saß Florian Schmidt zwei Stunden auf dem Sofa und ließ sich im wahrsten Sinne des Wortes bezaubern. "Das war superklasse!", schwärmt er. Dann begann er mit dem Schreiben – und merkte plötzlich, wie schwierig es war, Illusionen und Geschichte, Witz, Tempo, Rhythmus und Dramaturgie zu einem kompakten Stück zu formen. "Die erste Version erwies sich als nicht spielbar."

Dann kam der Regisseur Florian Schmidt ins Spiel – und wünschte sich bisweilen an dieser oder jener Stelle Magie, einen Verschwindezauber etwa. Insgesamt 20 bis 25 magische Tricks sind nun auf der Bühne zu erleben – ein schwebender Zuschauer inklusive.

Premiere ist am 29. November um 20.30 Uhr. Weitere Vorstellungen sind am 30. November sowie am 7. und 14. Dezember jeweils um 16.30 und um 20.30 Uhr. Karten gibt es in den DK-Geschäftsstellen.