Ingolstadt
Zeitreise in die Goldenen Zwanziger

19.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Klingende Allianz: Sängerin Lynelle Jonsson und das Munich Swing Orchestra im Museum mobile - Foto: Löser

Ingolstadt (DK) Ostern gehört dem Hasen, Silvester gehört Miss Sophie und der musikalische Saisonauftakt im Audi-Forum gehört dem Munich Swing Orchestra. Bereits zum elften Mal in Folge stehen die 17 Männer im Schwarz-Weiß-Look mit roter Fliege am Hals auf der Bühne im Rund des Museum mobile, um die Jazz-Sommerpause zu beenden.

Die Big Band hat Kultstatus, die Stuhlreihen sind dicht besetzt. Den vielen Fans dieser hochkarätigen Jazz-Reihe im Zusammenwirken von Audi und Manfred Rehm vom Birdland Neuburg liegt ein seliges Lächeln auf den Lippen.

„Die Saisoneröffnung durch das Munich Swing Orchestra hat programmatischen Charakter“, attestiert dann auch Stephan Öri als Leiter des Audi-Forums in seiner Begrüßung. Die Zuhörer sehen das wohl ähnlich, denn der elegante Swing der Band mit ihren knackigen Bläsersätzen samt prickelnden Soli in Blech, Holz oder Drums werden geschätzt. Das Repertoire aus der goldenen Ära von Glenn Miller, Duke Ellington oder Count Basie ist für diesen Abend unverzichtbar, ebenso wie Tenorsaxofonist Dieter Müller-Sohnius als smarter Conférencier. Also „The same procedure as last year“ Dem Rahmen nach sicherlich. Doch die prickelnden Freuden, die diese pulsierende Tradition immer wieder funkeln lassen, liegen in den Details. Diesmal steht die amerikanische Jazz-, Opern- und Broadway-Sängerin Lynelle Jonsson mit auf der Bühne. Klangvoller, schillernder und eleganter können die zauberhaften Melodien und Arrangements aus dem „Great American Songbook“ kaum umgesetzt werden als in dieser Liaison zwischen der Sängerin und dem Orchester. Und das Publikum? Es ist nach der Enthaltsamkeit des Sommers wieder angekommen in der musikalischen Welt des Jazz, schmeichelt sich in die Melodien ein und genießt. Es gibt eben Traditionen, die lässt man am besten, wie sie sind.