Ingolstadt
Farbenfroh und idyllisch

Fredi Neubauer zeigt in Ingolstadt neue Arbeiten unter dem Motto ,,Das kleine Format"

09.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

Impressionistisch angehauchte Momentaufnahmen: "Ulis Garten" (oben links), "Donauufer" (oben rechts), "Langkofel" (unten links) und "Ingolstadt IV" (unten rechts) von Fredi Neubauer. - Fotos: Ademi

Ingolstadt (DK) Ein mit hohen Pflanzen bewachsener Garten, der sich in voller Blüte präsentiert: Gelb, Rot, Rosa und Grün in intensiver Farbenpracht. Und inmitten des bunten Gartens eine besonnen und ausgeglichen wirkende Person, die im Gras sitzt und die Herrlichkeit des Frühlings zu genießen scheint: Eine idyllische Situation im Frühling, die der Ingolstädter Künstler Fredi Neubauer in seinem Werk ,,Ulis Garten" darstellt.

Als Gegenpol dazu das Gemälde ,,Donauufer": Eine spiegelnde Flusslandschaft, von den Wetterbedingungen kalter Jahreszeiten gezeichnet und größtenteils in Grautönen gehalten.

,,Das kleine Format" heißt die eindrucksvolle Ausstellung, die derzeit in der Galerie ,,Mo" zu sehen ist. Und der Betrachter braucht nicht lange, um zu erkennen, dass Neubauer mit seinen Werken dem Motto alle Ehre macht: Klein und fein sind die gerahmten Werke des Künstlers, die die Wände der Galerie zieren.

,,Hier draußen, das ist mein Refugium." Diesen Satz sagte der Ingolstädter Fredi Neubauer vor einigen Jahren in einem Interview mit unserer Zeitung, als er auf seine Arbeit als Maler angesprochen wurde. Wirft man einen Blick auf die neuesten Arbeiten des Künstlers, wird eines klar: Daran hat sich nicht viel geändert.

In seinen insgesamt 40 neuen Exponaten greift der Künstler nicht nur die Thematik Jahreszeiten auf, um den Betrachter in die sich ständig im Wandel befindende Natur zu entführen: Der Maler scheint durchaus auch ein Faible für architektonische Ansichten zu haben. Den Ingolstädtern dürfte hierbei auffallen, dass es viele Winkel Ingolstadts und der Umgebung gibt, die der Künstler abbildet: das Münster, das Kreuztor, die Donauauen. Diese kann der Betrachter aus den verschiedensten Perspektiven betrachten und bestaunen.

In Fredi Neubauers neuesten Exponaten sind Anklänge an den Impressionismus, einer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Stilrichtung in der Kunstgeschichte, erkennbar. Die in Frankreich entstandene Kunstrichtung stellte eine neue Art des Einfangens und Malens von Sinneseindrücken dar, die auf der Leinwand festgehalten werden sollten.

Der Künstler löst sich von der malerischen Abbildungsfunktion, verzichtet auf Details und zeigt in seinen Werken lediglich das, was im Moment geschieht. Neubauer, Kirchenmaler und Bühnenmaler, hat die pastose Malweise für sich erkannt. Diese ermöglicht die Erzeugung kontraststark heller Lichter und dunkler Schatten, die dem Bild dadurch mehr Plastizität geben. So werden Landschaftsmotive mit sehr hohem Kontrast ohne Verlust an Zeichnung realisierbar.

Dass der Künstler seine Malweise immer wieder variiert, wird auch an seinem tupfenhaften, pointillistischen und impressionistischen Malduktus erkennbar, von dem manche seiner Werke geprägt sind. Es soll der Eindruck entstehen, dass es sich beim jeweiligen Bild um einen zufälligen Bildausschnitt handelt: Der Maler verarbeitet seine subjektiven Eindrücke und lässt so eine Momentaufnahme entstehen. Augenfällig ist auch: In seinen Frühlings- und Sommerlandschaftsabbildungen setzt der Ingolstädter gerne kräftige Farben nebeneinander, jeder Strich wirkt besonders intensiv. Das Resultat: Werke, die unweigerlich an die unbeschwerte Stimmung heiterer Sommertage denken lassen.

Egal, ob Landschafts- oder Stadtansicht: Neubauer gelingt es, den Betrachter in den Bann zu ziehen und ihm vor Augen zu führen, von welch großer Schönheit er umgeben ist.

 

Fredi Neubauer, Das ,,Mo" - Neue Galerie, bis 16. Februar, geöffnet täglich ab 10.30 Uhr, anschließend: ,,Evolution" von Brigitte Pichl, Vernissage am 18. Februar.