Einsatz für Kreitmeir

01.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:44 Uhr

Eichstätt/Koslanda (DK) Jetzt setzt sich auch die asiatische Menschenrechtskommission (AHRCHK) für den Eichstätter Michael Kreitmeir auf Sri Lanka ein. "Wer etwas tun will, sollte diese mit unterzeichnen", appellierte der 53-Jährige, der in dem Land das Kinderheim Little Smile gegründet hat, gestern per E-Mail aus Koslanda an die Eichstätter Redaktion des DONAUKURIER.

Auf der Homepage der Kommission findet sich ein Text in englischer Sprache, der helfen soll, die massiven Repressalien zu beenden, denen der Eichstätter und sein Kinderdorf derzeit ausgesetzt sind.

Kreitmeir war vor knapp zwei Wochen von einer Spezialeinheit der srilankischen Sicherheitskräfte festgenommen worden. Dabei waren ihm nach seinen Worten 1,8 Gramm Heroin untergeschoben worden. Er sei daraufhin neun Tage im Gefängnis gewesen und erst auf massiven diplomatischen Druck gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Jetzt wartet Kreitmeir auf seinen Prozess am 17. September.

Ausgelöst worden war der Einsatz der Spezialeinheit nach Ansicht Kreitmeirs von einem offenbar korrupten Provinzminister. Der hatte versucht, den Eichstätter zu erpressen. Nachdem Kreitmeir sich widersetzte, sei es zum Einsatz der Sondereinheit gekommen.

"In einem Land, das fast 30 Jahre Bürgerkrieg hinter sich hat, haben die Menschen gelernt, wegzusehen, wenn Unrecht geschieht", schreibt Kreitmeir. Weiter berichtet Kreitmeir deutlich angeschlagen: "Hier kommen wir einfach nicht zur Ruhe. Ständig kommen Uniformierte, oder wir werden bei der Polizei vorgeladen. Meine Anzeige gegen die Verantwortlichen der Sondereinheit nimmt hier keiner auf."

Kreitmeir sieht nicht nur sein Leben und seine Freiheit bedroht, sondern auch sein Lebenswerk, das Kinderdorf Little Smile in Koslanda, das vielen Waisenkindern ein Zuhause, Nahrung, Geborgenheit und Bildung gibt.

Jetzt, so schreibt der Eichstätter weiter, werden seine einheimischen Mitarbeiter massiv eingeschüchtert: "Von 30 Arbeitern sind nur drei zur Arbeit erschienen, zwei von drei leitenden Angestellten haben gekündigt, weil sie Angst haben. Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende"