Stromtrasse: Mehr Geld für Bauern?

23.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:02 Uhr

Berlin (DK) Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) erwägt höhere Entschädigungen für Bauern, deren Grund und Boden im Zuge der Energiewende für Stromleitungen genutzt wird. „Ich habe großes Verständnis für die Forderung nach fairen Entschädigungen“, erklärte Schmidt gestern im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. „Wer Grund und Boden, der seine Erwerbsgrundlage ist, hergibt, damit eine Hochspannungsleitung gebaut werden kann, muss anständig behandelt werden.“ Wenn Trassen unbedingt notwendig seien, müsse es „vernünftige Regelungen“ geben. „Das schafft Vertrauen und Akzeptanz für den Netzausbau“, so der CSU-Politiker. „Die bisherigen Entschädigungsregeln müssen wir uns auch daraufhin anschauen.“

Hintergrund ist der andauernde Widerstand gegen die geplante Gleichstromtrasse durch Franken und die Oberpfalz. Kommunen und Bürgerinitiativen wollen ihren Widerstand nun bündeln. Heute treffen sich Bürgermeister, Landräte und Sprecher von Initiativen im oberfränkischen Pegnitz zu einer „Trassenkonferenz“.

Bundesagrarminister Schmidt fordert auch mehr Aufklärung über Herkunft und Produktionsbedingungen von Lebensmitteln. „Je bunter die Verpackungen sind, desto weniger ist für den Verbraucher sichtbar, wo und wie sein hochwertiges Nahrungsmittel reift und wächst“, erklärte der neue Bundesagrarminister. Gerade Kinder und Jugendliche müssten ein Gefühl dafür bekommen, dass auf den Teller komme, was auf dem Acker und im Stall wachse. „Die Kuh im Stall ist nicht lila“, sagte Schmidt. „Landwirtschaft muss auch umfassend Thema in den Schulen sein. Dazu gehören für mich auch mehr Exkursionen.“ Sein „großes Projekt“ werde es sein, die Bedeutung des ländlichen Raums angemessen zur Geltung zu bringen.