Buch
Offenbar Nein zum Nationalpark

Klausur der Kelheimer CSU: Hinweis auf Richtungsentscheidung von Markus Söder

04.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Buch (DK) Der dritte Nationalpark in Bayern scheint vom Tisch zu sein. Am Ende der zweitägigen Klausurtagung der Kelheimer Landkreis-CSU berichtete Kelheims Landrat Martin Neumeyer (CSU) am Samstag den wartenden Journalisten, dass der designierte neue Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Richtungsentscheidung getroffen habe. "Das Thema wurde von ihm noch einmal neu betrachtet. Ich gehe davon aus, dass man eine Lösung findet, die vielleicht nicht Nationalpark ist", sagte Neumeyer.

Am Abend zuvor war dieses Thema auch im Kreis der 60 teilnehmenden CSU-Mitglieder aus dem Landkreis Kelheim behandelt worden. Dort hatte der Landtagsabgeordnete und Betreuer der Kreis-CSU, Hans Ritt, von den entsprechenden Überlegungen im Kabinett berichtet. "Ich denke, dass die Gespräche über einen dritten Nationalpark und damit auch das Thema zumindest momentan beendet ist. Was in Zukunft sein wird, wissen wir nicht", fügte der Landrat an.

Dass diese Entscheidung von Söder keine Abwertung des Naturschutzes sei, argumentierte die Landtagsdirektkandidatin und Kreis-Vizevorsitzende Petra Högl. "Söder stellt den Naturschutz nicht hintenan, aber die Wertigkeit eines Nationalparks ist für ihn nicht so hoch wie bei Seehofer. Er möchte eher die Regionalitäten schützen und die 19 Naturparks in Bayern stärken", ist ihre Interpretation zum bevorstehenden Ende der Nationalparkdiskussion.

Riedenburgs Bürgermeister Siegfried Lösch begrüßt diese Entwicklung. "Ich glaube, das war die einzig richtige Entscheidung von Söder, man kann sonst den Bogen überspannen. Es gab Befürworter und auch eine starke Gegnerschaft, jedoch keine sachliche Begründung, warum Bayern auf Biegen und Brechen einen dritten Nationalpark braucht", ist seine Einschätzung der Situation.