Hohenwart plante ohne Rechtsgrundlage

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Zum Interview mit Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer "Immer cool bleiben" (SZ vom 11. Januar):

Über die Aussagen von Herrn Russer in dem Interview müssen wir uns schon sehr wundern. Ohne Rechtsgrundlage durch einen Flächennutzungsplan hat er 2007 in unserer unmittelbaren Nachbarschaft das Baugebiet Bachwiesen geplant. Das Verfahren kam damals bis zur Trägerbeteiligung. Schließlich schritt das Landratsamt Pfaffenhofen ein und unterband dieses Verfahren, nachdem die Fachleute in der Marktgemeinde offenbar nicht wussten, dass es eines Flächennutzungsplanes bedarf, um daraus ein Baugebiet entwickeln zu können.

Zehn Jahre später gibt es nun einen Flächennutzungsplan. In der Zwischenzeit hat der Marktgemeinderat aber einen Grundsatzbeschluss gefasst, dass es Baugebiete nur noch in der Kerngemeinde gibt, dass die Ortsteile aber ihren dörflichen Charakter behalten sollen. Bei den Bachwiesen soll dieser Beschluss nun nicht gelten, weil - laut Bürgermeister Russer - die Anlieger einen Rechtsanspruch wegen der Planung hätten - nämlich eben der Planung, die vor zehn Jahren wegen fehlender Rechtsgrundlage vom Landratsamt Pfaffenhofen gestoppt wurde. Die Marktgemeinde will nun in zweiter Baureihe mehrere Doppelhäuser errichten, obwohl in unserem Straßendorf die erste Baureihe nicht annähernd geschlossen ist. Wir Anlieger hatten damals - von uns aus - signalisiert, dass wir mit Einzelhäusern, wie es sie rundherum gibt, leben könnten, aber nicht mit einer verdichteten Bebauung mit zahlreichen Wohneinheiten.

Bürgermeister Russer, der ohne Rechtsgrundlage planen ließ, hat unsere Einwände gegen die geplante verdichtete Bebauung, die wir schriftlich geäußert haben, jetzt in der Zeitung als "teilweise unqualifiziert" abgetan. Wir finden das unangemessen.

Michael und Monika Petry,

Angela Vogl,

Klaus und Jutta Feldmann,

Koppenbach