"Wer legt die sogenannten Grenzwerte fest?

03.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:45 Uhr

Zum Bericht „Diskussionsfreudige Bürger“ (SZ vom 3. Dezember):

Der stellvertretende FW-Kommandant hat auf meine Ausführungen bezüglich des geplanten Tetrafunks erwidert, die Feuerwehr würde abgehängt, wenn sie sich der Einführung widersetzen würde. Ich schlage hier doch einmal erst eine Kontaktaufnahme mit den Gemeindeverwaltungen vor, die sich dieser Einführung widersetzen, um zu klären, was denn das wirklich für Auswirkungen hätte.

Auf www.tetrafunkfreies-holzkirchen.de und www.rosenheim24.de (unter Eingabe des Stichwortes „Tetrafunk“) sind genügend Informationen zu finden. Diese Informationen überzeugen meiner Meinung nach, wie schon in der Bürgerversammlung von mir ausgeführt, mehr als beispielsweise die Ausführungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern in seiner Zusammenstellung „Häufige Kritikpunkte am BOS-Digitalfunk“. Hierin versteigt sich das Innenministerium im Gegensatz zu früheren Ausführungen der Staatsregierung inzwischen zu der Behauptung, dass Elektrosensibilität ausnahmslos eine Placebo-Erkrankung sei.

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass zahlreiche Vorhaben der Staatsregierung mit einem gewissen Fatalismus von der breiten Bevölkerung hingenommen werden. Den Gegnern solcher Vorhaben wird die Beweisführung erschwert. Laut der genannten Holzkirchner Seite senden Tetra-Basisstationen immer, auch wenn keine Gespräche geführt werden. Durch den kontinuierlich sendenden Organisationskanal wird die wichtige REM-Schlafphase der betroffenen Bevölkerung gestört, was zu Antriebslosigkeit, Depression, Nervosität, Aufmerksamkeitsstörungen (ADS) und schlechtem Befinden führen kann.

Die Zunahme von Schlafstörungen und Demenz ist allgemein bekannt. Die Ursachen hierfür sind nach offiziellen Verlautbarungen nicht auf moderne Entwicklungen im Bereich der Funktechnologie zurückzuführen. Hier ist die Frage zu stellen, wer die sogenannten Grenzwerte festlegt und nach welchen Kriterien sich diese richten. Und: Inwieweit geht das Bundesamt für Strahlenschutz mit den Gegnern dieser Technologien konform? Es ist längst an der Zeit, Statistiken über bestimmte Krankheiten versus Standortnähe zu führen. Hier besteht bei den Gesundheitsministerien erheblicher Nachholbedarf. Beim Tetrafunk ist das nicht mehr nötig, denn da ist der Standort praktisch überall.

Wenn es eine geschlossene, fundierte und sachliche Gegnerschaft dazu gibt, kann die Politik hier keinesfalls schalten und walten, wie sie will. Ich verweise dazu auch auf ausführliche Informationen des Bundes Naturschutz Bayern.

Hans-Georg Seefried

Bischof-Sailer-Straße

Aresing