Schrobenhausen
Bauer: Kein Stellenabbau im großen Stil

Internetmeldung hatte am Wochenende für Irritationen gesorgt

24.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:23 Uhr

Über allen Gipfeln ist Ruh, aber nicht im Internet; dort hören sich Schlagzeilen über die Bauer AG, die - wie dieses Bild wieder einmal zeigt - auch optisch im Schrobenhausener Stadtgebiet nicht zu übersehen ist, schlimmer an, als sie offenbar sind - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (mpy) Diese Meldung geisterte am Wochenende durchs Internet: Die Bauer AG plane angeblich Stellenabbau. Vorstandsvorsitzender Thomas Bauer (Foto) reagierte darauf auf Anfrage unserer Zeitung am Sonntag einigermaßen überrascht.

„Es sind keine Personalmaßnahmen über den üblichen Rahmen hinaus geplant“, sagte er. Richtig sei, dass weltweit rund 300 der zurzeit rund 10000 Stellen vor allem über die übliche Fluktuation nicht wieder besetzt werden, „vor allem, wenn jemand in Rente oder in Mutterschutz geht“, so Bauer. Und eine kleine Abteilung einer Tochterfirma im Ausland werde geschlossen. Ein geplanter Stellenabbau im großen Stil sei aber „überhaupt kein Thema“ im Unternehmen.

Entstanden war die Meldung wohl nach einem Zeitungsinterview, in dem Bauer gefragt wurde, ob es im Zuge des Kostensenkungsprogramms auch zu Stellenabbau kommen könne. „Auf diese Frage habe ich mit Ja geantwortet“, sagte Bauer am Sonntag, „weil alles andere eine Lüge wäre“. Natürlich sei es nicht auszuschließen, dass die eine oder andere Stelle zurzeit nicht wieder besetzt werde. Aber eben nicht als konzertierte Aktion.

„Wenn wir eine Baustelle beispielsweise in Südostasien bekommen, dann kann es sein, dass wir dafür dort in kurzer Zeit 400 Stellen aufbauen, und nach Beendigung des Projekts, auch wieder abbauen“, berichtete Bauer, „Fluktuation in solchen Dimensionen sind in einem Unternehmen unserer Größe etwas Normales – auch in ganz normalen Zeiten.“ Und selbstverständlich komme es bei der Bauer AG wie auch in anderen Unternehmen vor, dass es auch einmal vereinzelten Kündigungen gebe, denn: „Eine Firma ist stetig dabei, Kanten glattzuschleifen.“ Das sei aber etwas anderes als ein gezielter, geplanter Stellenabbau, so Bauer.

Vor knapp einem Monat hatte die Bauer AG nach einem Millionenverlust bei einem Auftrag in Jordanien bei der Börse rote Zahlen für das Geschäftsjahr 2013 angekündigt. „Das Unternehmen ist deswegen aber nicht schlechter geworden“, betonte Thomas Bauer. Und die Auftragslage gestatte einen durchaus zuversichtlichen Blick nach vorn; er gehe davon aus, dass das Unternehmen nächstes Jahr wieder Gewinne schreiben könne. Die Bauer AG ist weltweit in über 60 Ländern tätig.