Schrobenhausen
Die Drum Stars reißen alle mit

Die Truppe mit Flo Pfeifer aus Rettenbach sorgt für zwei ausverkaufte Pavillonkonzerte

17.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:11 Uhr

Mittendrin: Flo Pfeifer, der in Rettenbach aufgewachsen ist.

Schrobenhausen (SZ) Das gab mächtig was auf die Ohren: Die Drum-Stars legten an zwei Abenden im Musikschul-Pavillon faszinierende Live-Performances hin. Beide Shows: restlos ausverkauft; das Publikum: restlos begeistert.

Ein Blick auf die Stühle im Pavillon lässt es noch vor dem Beginn vermuten: Das dürfte nichts für empfindliche Mimöschen werden. Da nämlich liegen Ohrstöpsel bereit. Und ja, es wird laut. Richtig laut. Aber nicht so, dass es nicht auszuhalten wäre. Selbst direkt vor den Boxen geht die Lautstärke in Ordnung. Fast bei kompletter Dunkelheit legen die Drum-Stars dann los, mit leuchtenden Drumsticks und leuchtenden Drums – ein fulminanter Einstieg in eine durchwegs geniale Show.

Natürlich geht es um Percussion. Aber bei Weitem nicht nur. Die Show ist voller Energie. Rhythmisch. Kraftvoll. Dramatisch. Irgendwo aber auch witzig. Und voller Überraschungen. Getrommelt wird neben Drums auf allem Möglichen: Percussion-Instrumenten wie Bongos oder Cajónes, Tonnen, Rohren, Leitern und sogar auf dem eigenen Körper – dafür gibt es sogar einen Fachausdruck: Body Percussion.

Ihre ganz spezielle Faszination haben die Momente, in denen die reine Percussion-Nummer ganz allmählich ihre eigene Melodik entwickelt. Oft ist der Übergang fließend. Da trommeln die fünf Jungs mit Boomwhackers (Klangstäben) irgendwas vor sich hin, scheinbar zufällig. Ganz allmählich kristallisiert sich dann eine bekannte Melodie heraus: „In der Halle des Bergkönigs“ von Edvard Grieg.

Gesang gibt es auch, nicht viel, aber immerhin – „We will rock you“ von Queen oder „Das Haus am See“ von Peter Fox, übrigens eine der wenigen Nummern, die in die etwas ruhigere Richtung gehen. Dazu gehören auch die mystischen Klänge, die Benni Pfeifer auf dem Hang zaubert oder später dann Flo Pfeifer am Marimbafon. Allzu lange dauern die ruhigen Moment allerdings nicht – der nächste Kracher folgt sofort. Dazwischen gibt’s mit einer witzigen Pantomime-Nummer auch mal einen kleinen Ausflug Richtung Comedy. Auch bei den anderen Nummern schieben die Drum-Stars gern mal einen kleinen Gag ein.

Selbst bei rhythmisch kompliziertesten Stücken sind die fünf Musiker absolut synchron unterwegs. Gerade dann ist zu erahnen – so lässig die sympathischen Jungs auch daher kommen mögen – dass auch jede Menge Disziplin notwendig ist, um so eine Show auf die Beine zu stellen.

Und Können. Schließlich sind sie ja auch alle Profi-Musiker: Benni Pfeifer, Jakob Ehrlich, Norbert Gronde, Bernhard Pricha. Und Flo Pfeifer, für den die Show als Ex-Schüler der Schrobenhausener Musikschule ja ein Heimspiel ist.

Die Lichteffekte tun ihr übriges, dass das alles ein rundes Ganzes wird. Immer mal wieder gibt es Zwischenapplaus. Und es dauert auch nicht lange, das Publikum zum Mitmachen zu motivieren, die Leute trampeln mit den Füßen und klatschen mit, bis die Hände glühen. Und bei der Zugabe dürfen noch mal ein paar Leute aus dem Publikum selber trommeln.

Der Auftritt am Donnerstag war der Zusatztermin, am Freitagabend fand das eigentliche Pavillon-Konzert statt – und die Drum-Stars hätten die Bude sogar fast ein drittes Mal voll bekommen. Ebenso fulminant wie es los ging, endeten die knapp zwei Stunden genialer Live-Percussion mit „He's a Pirate“, dem Fluch der Karibik-Soundtrack. Was für ein Abend. Mit einem Wort: Wow!