Schrobenhausen
Technik in den Köpfen halten

Leipa und Bauer wollen Kindern Lust aufs Handwerk machen

14.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Mit Schnupperkursen in Sachen Technik wollen die Schrobenhausener Firmen Leipa und Bauer an der Franziska-Umfahrer-Grundschule Kinder für technische Berufe begeistern. Die Kleinen betreuen werden die Auszubildenden beider Unternehmen, die vorab die Materialien erklärt bekamen - Foto: Tamm

Schrobenhausen (SZ) Mit Leipa und Bauer sorgen sich zwei Schrobenhausener Unternehmen um die Zukunft der technischen Berufe: Sie unterstützen daher ein Projekt, das bei Schulkindern die Lust auf Technik wecken soll. Um das Angebot auszuweiten, bedarf es jedoch weiterer Förderer.

Immer häufiger finden Firmen keine passenden Nachwuchskräfte. Deutschlandweit fehlen zunehmend Ingenieure und technikbegeisterte Berufseinsteiger – so weit, so bekannt. Doch wie sieht die Lage auf dem Ausbildungsmarkt für technische Berufe im Schrobenhausener Land aus? „Auch für uns wird es immer schwieriger, Auszubildende mit einem technischen Grundinteresse zu finden“, bestätigt etwa Martin Kaltenegger, Leiter des Schrobenhausener Werks von Leipa. Das möchte die Firma in Kooperation mit der Schrobenhausener Bauer AG für die Zukunft ändern.

Die beiden Unternehmen werden deshalb einen Workshop für die vierte Jahrgangsstufe der Schrobenhausener Franziska-Umfahrer-Grundschule unterstützen, der auf den Deggendorfer Verein „Technik für Kinder“ (TfK) zurückgeht. Er realisiert Projekte, „bei denen Kinder durch ,Selbermachen’ von handwerklichem Tun begeistert werden“, wie es auf der Internetseite des Vereins heißt. Und Kaltenegger ergänzt, dass dieses Vorhaben darauf abzielt, den Kleinen technische Berufe nahe zu bringen – mit Spaß und Freude. Schließlich legten Kinder schon früh im Leben den Grundstein dafür, was sie später mal beruflich machen wollen, so der Werksleiter.

Bei insgesamt sechs Terminen (siehe Kasten) werden die Kinder von den Auszubildenden der beiden Firmen betreut. „Für unsere Nachwuchskräfte ist das die Gelegenheit, einmal in die Rolle des Lehrenden zu schlüpfen“, freut sich Kaltenegger. Etwa für Andreas Schnabel: Er macht seine Lehre bei Bauer. Der 19-Jährige findet die Idee gut: „Elektrik ist die Zukunft.“ So ein Angebot hätte es zu seiner Schulzeit auch geben sollen, wie er meint. Die 17-jährige Anna Wenger sieht das ähnlich: „Wir haben in der vierten Klasse noch stricken gelernt – Technik wäre mir sicherlich lieber gewesen“, so die Auszubildende von Leipa.

Bei den betreuenden Auszubildenden liegt aber auch die Krux: Leipa und Bauer alleine können nicht genügend junge Menschen abstellen, um die Technikkurse einer größeren Gruppe von Schulkindern zu ermöglichen. „Wir würden das Angebot gerne deutlich ausweiten – etwa in die fünften und sechsten Jahrgangsstufen“, erklärt Martin Kaltenegger. „Letztlich haben wir als Unternehmen auch eine gewisse Verpflichtung, die Schulen in unserer Region zu unterstützen.“

Auf sich selbst gestellt könne eine Grundschule ein solches Angebot für die Kinder niemals stemmen, ist sich Kaltenegger sicher. Aus all diesen Gründen würde er sich freuen, wenn sich noch mehr Firmen und Unternehmen aus dem Schrobenhausener Land finden würden, die das Projekt unterstützen. „Wir haben in Schrobenhausen und Umgebung viele Betriebe, die junge Menschen in technischen Berufen ausbilden – sie alle sind dazu eingeladen, sich zu beteiligen“, so der Leipa-Werksleiter zuversichtlich.