Schrobenhausen
Raubkatzen hautnah erleben

Circus Manuel Weisheit gastiert in Schrobenhausen mit dabei sind vier sibirische Tiger

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Die Magie der Zirkuswelt zieht Groß und Klein in ihren Bann: fliegende Menschen am Trapez, scheinbar schwebende Seiltänzerinnen, Jongleure und lustige Clowns. Wenn dann noch - wie beim Circus Manuel Weisheit - vier ausgewachsene sibirische Tiger die Manege betreten, fangen Kinderaugen an zu strahlen.

Von Freitag bis Sonntag haben auch die Schrobenhausener die Möglichkeit, die Tiger Sahib, Jill, Shiva und Bavati kennenzulernen. Dann gastiert der 1824 gegründete Zirkus aus dem rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße in Schrobenhausen. Am Freitag findet die erste Vorstellung statt. Mit gut 30 Fahrzeugen und Anhängern sind die Artisten angereist und haben ihre Zelte auf einer Wiese in der Münchner Straße aufgeschlagen.

"Für viele Mädchen und Buben ist es das erste Mal, einem Tiger so nahe kommen zu können", sagt Tim Thomsen (kleines Foto) vom Circus Manuel Weisheit. So wie viele andere der Zirkus-Crew ist er ein echter Allrounder - Pressesprecher, Tellerjongleur und Conferencier in einer Person.

Für die Tiger ist Thomsen nicht zuständig. Das ist der Job von Sascha Prehn. Kommt der Tross an einem neuen Standort an, ist der Tigertrainer dafür verantwortlich, dass das Außengehege binnen kurzer Zeit steht. Jetzt im Sommer gibt es für Sahib, Jill, Shiva und Bavati auch noch ein großes Wasserbecken, damit sich die Tiere abkühlen können. Ein Sonnenschutzdach über dem Gehege spendet den Tigern Schatten. Um die Raubkatzen zu beschäftigen, bastelt Trainer Prehn überdimensionale Eiswürfel - gefüllt mit Fleisch. Damit werden die Tiger, die bis zu 250 Kilo auf die Waage bringen, freilich allein nicht satt. Sie verdrücken rund 40 Kilo Rindfleisch - und das jeden Tag.

Die Haltung von Tieren im Zirkus steht seit einiger Zeit in der Kritik, vor allem von Tierschutzorganisationen. Auch der Circus Manuel Weisheit hat es bereits mit Tierschützern zu tun bekommen. Thomsen kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Er betont: "Das Veterinäramt führt in der Regel an jedem Gastspielort unangemeldet Kontrollen durch. Es gab nie etwas zu beanstanden. Auch hier in Schrobenhausen verschafft sich das Veterinäramt einen Eindruck."

Obwohl der Auftritt der vier Raubkatzen einer der Höhepunkte der Vorstellung ist, erwartet die Zuschauer im rund zweistündigen Programm noch viel mehr: Handstandartistik der Gebrüder Weisheit, Tempojonglage, Luftartistik hoch unter der Zeltkuppel und ein Messerwerfer. Zirkusdirektor Manuel Weisheit führt seine amerikanischen Miniponys und springfreudigen Lamas durch die Manege. Dass man von handelsüblichen Suppentellern nicht nur essen kann, zeigt Thomsen. Er ist in der Lage, gleich zehn Teller gleichzeitig auf dünnen Bambusstäben rotieren zu lassen. Na, dann: Manege frei!