Schrobenhausen
Klamottenjagd statt Unterricht

Erste Kleider-Challenge kommt bei Maria-Ward-Realschülerinnen prima an

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Sich fröhlich durch Berge von Klamotten wühlen - die Möglichkeit dazu bietet sich im Schulalltag der Maria-Ward-Realschülerinnen auch nicht grade täglich. - Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Da sind die Damen voll in ihrem Element: Klamotten so weit das Auge reicht stapeln sich bei der Kleider-Challenge am Montag und Dienstag in der Turnhalle der Maria-Ward-Realschule.

Und das Tollste: Die kann man auch alle mit nach Hause nehmen - so denn zuvor die dafür nötigen Punkte erworben wurden. Die wiederum gibt's für jedes selbst beigesteuerte Kleidungsstück.

Das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken, darum gehe es bei der Kleider-Challenge, erklärt Lehrer Roland Rigotti. Schließlich gebe es ja den ewigen Zwiespalt: "Wir wollen billige Kleidung, aber das geht halt zulasten der Länder, die das produzieren."

Zugrunde liege der Kleider-Challenge die Veranstaltung "Reduse", an der im vergangenen Jahr unter anderem Maria-Ward-Schülerinnen teilgenommen hatten, erzählt Klimaschutzbeauftragte Tanja Jenter. Der damalige Referent habe angeregt, doch mal an der eigenen Schule einen Kleidertausch zu organisieren. Maria-Ward-Lehrerin Andrea Littel erinnerte sich daran - und fand schnell Mitstreiter. Dass eine Schule von sich aus die Initiative ergreift, komme selten vor, lobt Tanja Jenter das Engagement, das die Maria-Ward-Realschule bei der Kleider-Challenge an den Tag legte.

Vorträge - zum Beispiel von Renate Schwäricke vom Bund Naturschutz zum Thema Klimaschutz - sowie ein Theaterstück liefern den Mädchen Hintergrundinfos, etwa darüber, wo die geliebte Jeans denn eigentlich so genau herkommt. Darüber hinaus hatten sich einige der Schülerinnen im Vorfeld selbst intensiver mit der Thematik auseinandergesetzt. An Infostationen präsentieren sie ihre Erkenntnisse zu Themen wie "Verdienst an einem Kleidungsstück", "Welthandel" und sogar eine "Rote Liste der Firmen mit Kinderarbeit" prangt an einer der Wände der Maria-Ward-Turnhalle.

Dürfen am Montag die Klassen fünf bis sieben auf Klamottenjagd gehen, sind es tags darauf die Acht- bis Zehntklässlerinnen, die nach Herzenslust stöbern, probieren und sich schließlich über das eine oder andere neue - gebrauchte - Teil freuen.