Schrobenhausen
"Ich hab’s einfach gemacht"

28.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:00 Uhr

Schrobenhausen (tsj) Temperamentvolle Sängerin, gefühlvolle Songwriterin, Poetin mit tiefgründigen Texten und seit einigen Jahren auch Malerin: Barbara Clear ist eine Frau in der viele Talente schlummern. Vor zirka sechs Jahren habe sie ihr Talent zum Malen entdeckt.

"Ich hab’s einfach gemacht!", sagt die 47-Jährige, die vergangene Woche Geburtstag feierte. Mit diesem ihr ureigenen Lebensprinzip füllte sie große Konzertarenen wie die Münchner Olympiahalle oder die Frankfurter Festhalle – autonom ohne Managementstab.
 

Sie ist eine, die sich ihren Erfolg selbst finanziert. Seit 25 Jahren steht sie auf der Bühne, seit 2000 exerziert die kleine Frau mit der Hammerstimme und ihrer Gitarre ihren "Zwergenaufstand" ohne und wider die Lobby der Musikindustrie. Barbara Clear spiele nach ihren eigenen Regeln, meide Talkshows und Angebote von Radiosendern, erzählt Ralph Dittmar, ihr einziger Helfer im zweiköpfigen Clear-Team. Eine klare Absage gebe es für "die Kunsthaie, die ein großes Geschäft mit den Bildern der Clear wittern".

Gemeinsam mit ihrem langjährigen Gefährten Ralph Dittmar und zwei Transportern der Transitklasse kreuzen die beiden quer durch die Nation und absolvieren über 100 Auftritte pro Jahr – Exponate und Bühnentechnik so optimiert, dass alles geradeso in die beiden Fahrzeuge passt. Mehr an Technikpersonal gibt es nicht.

In der Pause sitzt Barbara Clear persönlich im Fanshop zwischen ihren Büchern, Postern, Cleardesign-Porzellan und CDs im direkten Kontakt mit den Besuchern – plaudert frisch von der Leber weg. Nahbar, sympathisch, ganz Mensch geblieben.

"Ich erfülle meine Aufgabe ganz extrem", sagt Clear. Sie wolle den Menschen Mut machen sich Freiräume zu schaffen, den Blick für das vermeintlich Einfache und doch so Kostbare zu schärfen. "Als Gegenpol zur übermächtigen Industrie vertraue ich auf meine Kunst", sagt die ungewöhnliche Frau voller Visionen.