Schrobenhausen
Für jede Anregung dankbar

Fünf Einzelhändler lassen ihre Geschäfte in der Schrobenhausener Altstadt von Experten begutachten

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Unter die Lupe nehmen Solveig Lüthje (v.l.) und Achim Gebhardt von der Beratungsgesellschaft Cima beim Storecheck in Schrobenhausen auch das Geschäft von Beate Lanzl. - Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Der Blick von außen soll den Schrobenhausener Geschäftsleuten helfen, noch besser zu werden. Das ist der Grund für den Storecheck, an dem sich in diesem Jahr fünf Einzelhändler beteiligen. Unter die Lupe genommen werden sie von der Beratungsgesellschaft Cima.

Blaue Jacke und große Umhängetasche, so kennen einige den Diplom-Geografen Achim Gebhardt bereits. Zusammen mit seiner Kollegin Solveig Lüthje ist der Berater der Cima durch die Geschäfte in der Schrobenhausener Altstadt unterwegs. Der Storecheck, wie sich das Projekt nennt, wird heuer zum zweiten Mal in Schrobenhausen angeboten. Vor zwei Jahren war Gebhardt bereits in der Innenstadt unterwegs - damals ließen sich zwölf Ladeninhaber fachkundig inspizieren.

Beate Lanzl mit ihrem Obst- und Gemüsegeschäft in der Lenbachstraße ist bei dieser Auflage neu dabei. Sie hat sich - wie auch die übrigen vier Geschäftsinhaber - freiwillig bei der Stadtmarketinggenossenschaft Schrobenhausen (SMS) für das Projekt gemeldet. Und die Geschäftsfrau hat ihre Gründe dafür. Sie schätzt es nach eigenen Worten, wenn jemand mit einem relativ unverstellten Blick von außen durch die Stadt geht und schaut, wo es Verbesserungspotenziale gäbe. Noch zu Zeiten der Werbegemeinschaft Schrobenhausen habe es so etwas schon mal gegeben und von diesen Ergebnissen zehre sie noch heute. Nun sei es an der Zeit, den Blick neu zu öffnen, so Lanzl. Davon könnten ihre Kunden und damit auch sie als Geschäftsinhaberin profitieren. Aber auch die Stadt und alle anderen Ladenbetreiber. Denn, davon ist Lanzl überzeugt, es müsse gelingen, wieder mehr Menschen in die Altstadt zu locken.

Gebhardt und Lüthje schauen sich jedes der fünf angemeldeten Geschäfte ganz genau an. Der erste Blick von außen zähle bereits, so Gebhardt, darum achtet er ganz genau darauf, ob die Schaufenster die potenziellen Kunden anlockten. Ob die Öffnungszeiten der Geschäfte mit einem einfachen Zettel und Klebstreifen in der Eingangstür befestigt sind oder mit einem ordentlichen Schild präsentiert würden. Ganz besonders ungünstig findet Gebhardt, wenn die Eingangstüren der Geschäfte mit Werbeplakaten zugepflastert seien. Das verhindere, dass vorbeilaufende oder mit dem Auto durch die Stadt fahrende Besucher einen Blick auf das Angebot in die Läden werfen könnten. "An der Markise müssten wir etwas ändern", sagt Gebhardt gleich zu Beate Lanzl. Die kontert: "Wir haben schon eine neue Markise in Auftrag gegeben."

Innen lobt Gebhardt die weihnachtliche Dekoration im Geschäft. Auch die Holzverschalung im Verkaufsraum, die an eine alte Scheune erinnert, findet Gebhardt stimmig zu den angebotenen Produkten. "Wir dekorieren nach den vier Jahreszeiten", sagt Beate Lanzl und freut sich sichtbar über Gebhardts Lob.

Natürlich findet Gebhardt einiges, was zu verbessern wäre. Doch Lanzl ist zufrieden damit, dass der Experte, der inzwischen weit mehr als 300 Geschäfte in Bayern und Hessen begutachtet hat, ihr Veränderungsvorschläge schon bei der Besichtigung macht: "Wir sind für jede Anregung dankbar."

In etwa vier Wochen werden Gebhardt und Lüthje alle Ergebnisse ihrer Besichtigungstour durch Schrobenhausen zusammenfassen. Die Geschäftsinhaber, die sich an dem Projekt beteiligen, bekommen dann auch ganz konkrete Vorschläge an die Hand. Dabei, so Gebhardt, sei ihm besonders wichtig, dass die Vorschläge auch in der Praxis umsetzbar seien. Sowohl was die Kosten angeht als auch mit Blick auf die Alltagstauglichkeit.