Schrobenhausen
Ein runder Tisch soll’s richten

Sozialreferentin Inge Eberle will ein städtisches Ferienprogramm auf die Beine stellen

21.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

In die Tenniswelt schnupperten die Kinder am Sandizeller Tennisplatz. Dabei kamen sie gehörig ins schwitzen - Foto: Spies

Schrobenhausen (SZ) Überall im Schrobenhausener Land gibt es Ferienspiele. Wirklich überall? Nein. Im Mittelzentrum – der Stadt Schrobenhausen – herrscht im Ferienkalender gähnende Leere. Das soll sich ändern, hat sich Sozialreferentin Inge Eberle vorgenommen.

Ihre Hoffnungen hatte Inge Eberle, die derzeit im Rathaus Bürgermeister Karlheinz Stephan vertritt, auf die Ferienbetreuung des Bayerischen Roten Kreuzes gesetzt. Doch nach den ersten beiden Ferienwochen ist dort Schluss (wir berichteten). Dafür dürfen beispielsweise Kinder in Gachenbach kochen, in Langenmosen durch Wiesen stromern, in Brunnen mit Gokarts fahren. Auch für die Ferienkinder, die daheim bleiben, gibt es in Edelshausen und Sandizell viel Beschäftigung. Natürlich auch in vielen anderen Umlandgemeinden. Nur in Schrobenhausen gibt es nichts.

Eberle weiß, wie schwierig es ist, ein Ferienprogramm auf die Beine zu stellen: „Das ist eine Mordsarbeit.“ Nach etlichen Jahren gibt es heuer auch in ihrem Heimatort Hörzhausen erstmals keine Ferienspiele mehr. Es haben sich keine Nachfolger für die bisherigen Verantwortlichen gefunden. Und das, obwohl sie auch im Dorfrat immer wieder dafür geworben habe, sagt Eberle. „Es braucht einen Motor, der es am Laufen hält“, sagt Eberle weiter. Und dafür Personal zu finden, werde nicht leicht: „Gerade in den Ferien haben viele Ferien.“ Natürlich verweist Eberle als amtierende Bürgermeisterin auf den Kreisjugendring (KJR). Der solle doch auch in Schrobenhausen Angebote machen. Tut er auch, sagt der neue KJR-Geschäftsführer Guido Büttner. Besichtigungen bei der Polizeiinspektion, der Feuerwehr oder Spiel- und Bastelangebote im Jugendzentrum Zoom stünden stetig im Ferienkalender des KJR. Doch die Besucherzahlen sind laut Büttner nicht so hoch, „dass die Kurse gleich mehrfach angeboten werden müssen.“ Und genau das ist bei den zahlreichen Angeboten in den Gemeinden rund um Schrobenhausen eben vollkommen anders. Da werden manche Angebote wegen der hohen Nachfrage gleich mehrfach wiederholt.

Das alles wurmt Inge Eberle. „Das Ferienprogramm ist mir ein Anliegen“, sagt die Sozialreferentin des Stadtrates. „Wir müssen die Kinder beschäftigen, sonst beschäftigen sie uns“, weiß sie aus Erfahrung. Darum will Eberle im kommenden Jahr ein städtisches Ferienprogramm auf die Beine stellen. Ein sogenannter runder Tisch soll im Herbst dazu einberufen werden. Denn die Vorzeichen für ein städtisches Ferienprogramm stehen gut, meint Eberle. Wenn das Jugendzentrum Zoom seine Angebot mit einbringe, eventuell auch die Initiatoren aus den Ortsteilen und den Vereinen hinzukämen, das BRK mit seiner Ferienbetreuung ebenfalls einen Beitrag leiste, so Eberle, wäre eine gute Basis für den städtischen Ferienkalender geschaffen. Und das Gelände am SSV-Heim hält Eberle für geradezu prädestiniert für ein Ferienprogramm.

Feuer und Flamme für ein solches Vorhaben ist Katja Faig. Die Leiterin des Jugendzentrums Zoom weiß, was vor allem die Jugendlichen wollen. Töpfern, zaubern oder Tanzkurse zögen nicht bei den Teenagern. „Die Jugendlichen wollen einfach etwas machen“, sagt Faig. Ein Tag im Wald oder in einem Maislabyrinth könnten Angebote sein, mit denen Jugendliche anzulocken wären. Für Faig jedenfalls steht fest, dass es einen Bedarf in der Stadt für ein Ferienprogramm gibt: „Es wäre echt cool, es ist wenig los in den Ferien.“

Wer das zusammen mit stellvertretender Bürgermeisterin Inge Eberle ändern will, sollte sich im Rathaus melden. Interessenten für den runden Tisch zum städtischen Ferienprogramm rufen einfach im Vorzimmer des Bürgermeisters, Telefon (0 82 52) 90 239, an.