Schrobenhausen (SZ) Der älteste Teil der Schrobenhausener Altstadt hat jetzt wieder ein Gesicht: Bei einem Festakt mit geladenen Gästen weihte die Stadt den Duftgarten in der Lachen samt neuem Brunnen ein.
Ein illustrer Kreis von Bürgern, Künstlern und Honoratioren aus der Region war gekommen, darunter auch sehr viele Stadträte, die Flagge für dieses Projekt, das ihre Stadt bereichern soll, zeigten. Am Ende machte der Künstler Richard Gruber alle mit Lachenbrunnenwasser nass.
„Super geworden!“, „Wunderschön!“ oder „Fantastisch!“: Worte der Bewunderung drangen Brunnen wie Park von allen Seiten entgegen. Im Licht der noch sengenden Abendsonne erstrahlte der Ort von seiner besten Seite.
Als Hors D’oeuvre spielte das Akkordeon-Orchester der städtischen Musikschule auf, das auch während des Festaktes immer wieder für musikalische Zäsuren sorgte. „Als wunderbares Kleinod mit historischem Bezug“, bezeichnete Bürgermeister Karlheinz Stephan die Lachen in seinem Willkommensgruß. Es sei ein rundweg gelungenes Plätzchen im großen Kontext des bereits von Designer Günter Beltzig konzipierten Spielplatzkonzepts für die Stadt entstanden, das auch als neues Element in der Schrobenhausener Stadtrunde integriert ist.
„Die Museumsfreunde haben viele Ziele konsequent verfolgt“, erklärte ihr Vorsitzender Martin Kaltenegger. Unter der Ägide der Freunde der Schrobenhausener Museen ist als jüngstes Bürgerprojekt auch der Brunnen in der Lachen auf den Weg gebracht worden. „Nicht haushaltsbelastend“, betont Kaltenegger, entstand „ein Treffpunkt und Ort des Miteinanders wie anno dazumal“, finanziert durch eine ganze Reihe Großsponsoren, aber auch kleine Beiträge von Bürgerinnen und Bürgern.
Ein Wermutstropfen für Kaltenegger: Ein Teil der zu berappenden Summe für Brunnen und Technik ist noch offen. „Jede weitere Spende ist willkommen“, sagt Kaltenegger und verweist auf das vom A-cappella-Chor Chorazon für Donnerstag, 23. Juli, 20.30 Uhr spontan eingeschobene Brunnenbenefizkonzert im Pfarrsaal als findige Spendenidee.
„Wort und Wasser spritzt grad gnua“: Hemdsärmelig und locker-flockig kam der Bildhauer Richard Gruber daher. Mit seiner Frau Annemie Mießl hat der Künstler den Brunnen realisiert. Wild fabulierend, wie man Richard Gruber eben kennt, lehnte dieser am Stehtisch unterm bereitgestellten Augustinerbräu-Schattenspender. Sogleich entspann sich in Gedichtform ein heiterer Dialog zwischen den beiden Brunnenfiguren, dem Händimadl und dem Schusterbua, der Grenzen von Zeit und Raum zu überwinden schien. An fast schon biblische Brunnenweisheiten reihte sich schüttelreimend ein Dank an die Förderer des Kunstgenusses. „Viel Spaß mit dem Lachenbrunnennass“: Also fast schon vorgewarnt und trotzdem kalt erwischt, verpasste Gruber den Umstehenden eine erfrischende Spritzdusche mit Lachenwasser.
„Solche Orte, die den Menschen guttun, braucht es überall“, brachte Gerhard Rupprecht, evangelischer Pfarrer der Christus-Kirchengemeinde den Lachenbrunnen in Analogie mit zwei biblischen Brunnengeschichten. Stadtpfarrer Josef Beyrer gestand sogar, dass er als unmittelbarer Nachbar den Blick von seinem Balkon aus auf das lebendige Treiben in der schönen Grünanlage als Ort vielseitiger Begegnungen besonders genieße.
„Ich hätte große Lust, barfuß drin rumzusteigen“, gesteht Inge Eberle angesichts der Abendhitze. Was die zweite Bürgermeisterin am Ende doch nicht wagt, übernimmt die kleine Anna Fuchs mit Wonne. Ganz im Sinne von Künstler und Initiatoren wurde der Lachenpark mit seinem wunderbaren Brunnen noch am selben Abend nach dem formellen Teil zu einem Ort der Begegnung mit allerlei erhellenden Gesprächen.
Wer mitspenden möchte: Sparkasse Aichach-Schrobenhausen unter IBAN: DE26 7205 1210 0018 0004 71, BIC: BYLADEM1AIC; Schrobenhausener Bank unter IBAN: DE19 7216 9218 0000 0093 00, BIC: GENODEF1SBN. Verwendungszweck „Brunnen“.
