Schrobenhausen
Ein Fluss verschwindet

Ungewöhnliche Aktion bei der Finissage der Ausstellung "Bilder – Objekte – Installationen"

19.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr
Mit vielen fleißigen Helfern beseitigte Stefanie Kraut gestern im Pflegschloss ihren Papierfluss. Aus dem Kunstwerk soll jetzt wieder neues Papier gemacht werden. −Foto: Sailer

Schrobenhausen (SZ) Mit einer Finissage ist gestern Nachmittag die Ausstellung „Bilder – Objekte – Installationen“ von Stefanie Kraut, Jürgen Meyer und Willi Weiner im Pflegschloss in Schrobenhausen zu Ende gegangen.

Die Künstlerin Stefanie Kraut hatte sich für das Ende der Ausstellung eine Art Kehraus überlegt. Eine ihrer Installationen im Rahmen der Ausstellung trägt den Titel „papier fluss“. Stefanie Kraut hatte sich dabei intensiv mit den Räumlichkeiten des Pflegschlosses auseinandergesetzt. Durch das Museum zog sich ein langer Strom aus Altpapierfetzen. Den stärksten Bezug der drei Künstler zu Schrobenhausen hatte Stefanie Kraut damit hergestellt. Schließlich bildet die Paar eine wichtige Grundlage für die Firma Leinfelder, von der die Künstlerin ihr Material zur Verfügung gestellt bekam.

Dieser Papierfluss wurde gestern Nachmittag von den Besuchern der Finissage gemeinsam zusammengekehrt und in Müllsäcke verpackt. „Das hier war natürlich keine klassische Ausstellung“, sagte Stefanie Kraut. „Ich finde das Thema Recycling sehr interessant und das Material sehr spannend“, erklärte die Künstlerin.

Nach dem Zusammenkehren der Installation ging es dann in einer gemeinsamen Aktion weiter mit den Müllsäcken zur Papierfabrik. Dort wird sich das Papier wieder in seine Bestandteile auflösen. „Ich finde es eine spannende Vorstellung, dass sich die auf Papier gedruckten Worte hier auflösen und daraus irgendwann einmal vielleicht wieder neue Worte entstehen“, meinte Stefanie Kraut. Bevor der Fluss aus Papier beseitigt wurde, hatten einige kunstbegeisterte Schrobenhausener noch einmal die Chance ergriffen, sich die Kunstwerke von Jürgen Meyer, Willi Weiner und Stefanie Kraut ein letztes Mal anzusehen.