Schrobenhausen
Digitaler Durchbruch

An der Maria-Ward-Schule Schrobenhausen sieht man erste Ergebnisse des Bildungspakts

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Schülerinnen der Maria-Ward-Schule wurden für ihre erfolgreiche Teilnahme an einem IT-Projekt prämiert. - Foto: Maria-Ward-Schule

Schrobenhausen (SZ) Über ein halbes Jahr ist er nun alt: der Digitalpakt der Bundesregierung, der den digitalen Wandel in der Bildung an den Schulen vorantreiben soll. An der Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen sieht man bereits erste Ergebnisse, wie die digitale Schule der Zukunft aussehen kann.

Acht Mädchen wurden für ihre erfolgreiche Teilnahme an einem IT-Projekt des Hasso-Plattner-Instituts prämiert.

Die Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen ist eine von wenigen bundesweit ausgewählten Projektschulen des BMBF-geförderten Konzepts "Schul-Cloud" des Hasso-Plattner-Instituts Potsdam (HPI). "Ein bisschen komisch war es schon, wenn der Lehrer nicht vor der Tafel stand, sondern im Klassenzimmer herumging und wir Schülerinnen alle an unseren Laptops arbeiteten", erzählt die Neuntklässlerin Raphaela Weinbauer. Die 15-Jährige aus Aresing nahm an dem rund dreimonatigen Projekt teil, in dem der Unterricht in erster Linie mit Online-Lernmaterialien wie Erklärvideos, Google Hangouts, Lernforen und digitalen Aufgaben stattfand - die dann auch komplett digital korrigiert und bewertet wurden. Mittels der eigens am HPI entwickelten Programmierplattform "CodeOcean" erhielten die Schülerinnen ihre Aufgaben komplett digital, bearbeiteten sie im Browser und reichten sie zur Korrektur ein. Automatisiert erhielten die Mädchen dann Rückmeldung, ob die Aufgabe richtig bearbeitet wurde oder bekommen Tipps, wo der Fehler liegen könnte. "Ganz ohne Lehrer geht es natürlich nicht", scherzt Informatiker und IT-Lehrer Dominik Hausner, "zum einen ist die Gefahr von Softwarefehlern einfach noch zu groß, als dass wir sie wirklich bei Prüfungen einsetzen können und zum anderen ist uns als katholische Schule das soziale Lernen und der zwischenmenschliche Kontakt sehr wichtig."

Dass sich das Engagement lohnt, sah man an den Ergebnissen. Acht Schülerinnen erhielten für die überdurchschnittliche Teilnahme an dem Projekt und dem korrekten Bearbeiten aller Übungen ein Zertifikat. Und wie geht die digitale Bildung weiter? "Was die Zukunft bringt, weiß keiner", resümiert Hausner, "die Kultusminister der Länder und das Ministerium im Berlin haben Ende Januar nun eine eigene Arbeitsgruppe für die Umsetzung des Digitalpakts eingesetzt. Vor allem auch Fragen des Datenschutzes der Schüler oder der schulrechtlichen Grundlagen digitaler Tests und Prüfungen müssen vonseiten der Ministerien dringend geklärt werden." Fest steht: Die Maria-Ward-Realschule wird sich weiterhin stark für dieses Projekt engagieren, um ihre Schülerinnen fit für die digitale Zukunft zu machen.