Schrobenhausen
Deutsch lernen am Tablet

Franziska-Umfahrer-Grundschule bekommt neues Programm

12.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:42 Uhr

Voll konzentriert zeigen zwei Kinder in der Franziska-Umfahrer-Grundschule dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl (2.v.r.) wie sie mit einem neuen Tablet Deutsch lernen - Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Mehr als 10 000 Kindergärten und Grundschulen nutzen bundesweit die Lernsoftware „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“, mit der Kinder beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt werden sollen.

Gemeinsam mit Bundestagsabgeordnetem Reinhard Brandl überbrachten Vertreter von Microsoft Deutschland der Franziska-Umfahrer-Grundschule ein Tablet sowie die neueste Version der Lernsoftware.

Das Programm wendet sich an vier- bis siebenjährige Kinder, denen damit ein spielerischer Umgang mit Sprache ermöglicht werden soll. Dazu wird Kindertagesstätten und Grundschulen das von Didaktikexperten entwickelte Sprachlernprogramm kostenlos zur Verfügung gestellt. „Mit den Schlaumäusen zeigen wir, wie man technologische und sprachpädagogische Expertise zusammenbringen kann, um Erzieher wie auch Eltern in der frühkindlichen Sprachförderung sinnvoll zu unterstützen“, erklärt Inger Paus, Leiterin gesellschaftliches Engagement beim deutschen Ableger des amerikanischen Computerherstellers. Die aktuelle dritte Version der Software wurde mit wissenschaftlicher Begleitung der Universität Erfurt entwickelt und mit mehreren Bildungspreisen ausgezeichnet.

Dass das bei den Kleinen ankommt, ist offensichtlich. Denn die Kinder der von Bärbel Skoruppa unterrichteten Klasse lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, als die Gäste ihr Klassenzimmer betreten, um die Lernsoftware offiziell zu übergeben. Sie tippen weiter fröhlich am Schlaumäuse-Programm, das unter der Schirmherrschaft des Bundesfamilienministeriums steht.

Doch was ist eigentlich mit den – nicht selten auch aus der Bundespolitik zu vernehmenden – Klagen, Kinder und Jugendliche säßen zu oft und zu lange vorm PC? Dass die Lernsoftware dem Vorschub leiste, glauben weder Brandl noch Rektorin Jutta Reichel-Holz. „Da muss man klar differenzieren“, findet Brandl. Selbstverständlich müsse darauf geachtet werden, was Kinder tatsächlich am Computer machen. Darüber hinaus sei digitale Wissensvermittlung ja lediglich eine Möglichkeit von vielen, Kinder beim Spracherwerb zu unterstützen. Auch für Schüler mit Migrationshintergrund sei das ein wertvolles Instrument.

Ähnlich sieht das auch Jutta Reichel-Holz: Die Nutzung des Programms sei lediglich „ein Bruchteil des Gesamtunterrichts“, erklärt sie. Angewandt werde das Programm an ihrer Schule in Einheiten von 20 Minuten – dann werde sich wieder anderen Dingen zugewandt. Grundsätzlich verteufeln wolle sie elektronische Lernprogramme ohnehin nicht, so Reichel-Holz. „Es gibt hervorragende Lernprogramme“, ist sie überzeugt. Natürlich müsse darauf geachtet werden, dass nicht endlos gespielt werde, räumt auch Paus ein. Als das Programm vor mehr als zehn Jahren anlief, sei man freilich auch auf Skeptiker getroffen. „Aber der Erfolg hat uns recht gegeben. Über 10 000 Kindergräten und Grundschulen zeigen, dass das funktioniert.“