Schrobenhausen (SZ) Die jüngste Sitzung des Jugendstadtrats lässt sich mit genau einem Wort zusammenfassen: traurig. Rund fünf Tage vor dem geplanten Bandcontest im Zoom muss Jugendreferent Andy Vogl dem Gremium sagen, dass es die Veranstaltung nicht geben wird - es fehlen einfach genügend Bands.
Wie kann das sein? Schließlich hätte man meinen sollen, dass die Aussicht auf den Hauptgewinn - ein Auftritt beim großen Noisehausen-Festival im Juli - die Bands und Singer/Songwriter in Scharen auf den Plan rufen würde.
Das war, wie Festivalveranstalter Andi Baierl in der Sitzung preisgab, schon einmal nicht der Fall gewesen. Sechs Bands hätten beim Wettstreit am 4. Juni im Zoom antreten sollen, aber nur fünf Bands hatten sich überhaupt beworben - obwohl nicht nur Bewerber aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, sondern auch aus Pfaffenhofen und Aichach zugelassen gewesen wären. "Früher, vor ein paar Jahren, da hätten sich 20 Bands beworben", ist Baierl sicher. Mit einer derart mauen Rückmeldung hat er nicht gerechnet. Doch es kam noch dicker. "Drei von fünf Bands haben mir am Sonntag noch abgesagt", sagt Baierl. "Weil was dazwischen kam, wegen Krankheit und weil am Contest-Wochenende Rock im Park stattfindet." Baierl ist enttäuscht. "So kurzfristig abzusagen, ist einfach nur schlechter Stil", findet er. Und auch Jugendreferent Andy Vogl hat wenige Worte übrig: "Echt deprimierend."
Die Jugendlichen im Gremium schwiegen betreten. Erst wenige Tage zuvor waren sie losgezogen und hatten Werbeplakate für ihren Bandcontest in Schrobenhausen aufgehängt - alles umsonst. "Da dürfen wir jetzt nochmal los, um alles wieder abzumachen", so Vogl.
Und während alle doch recht traurig dreinblickten, gab es in der Runde doch einen, der wohl nicht ganz so betrübt gewesen sein dürfte: Alex Dick. Auch er hatte sich mit seiner Zwei-Mann-Formation Dedodedooiweisitzn beworben - und nicht abgesagt. Und weil ihre Bewerbung geradezu vorbildlich gewesen sei, hat Baierl kurzfristig entschieden, Dick und seinem Kollegen Jonas Gruber den Auftritt auf dem Festival trotzdem zu geben. Die zweite Band, die ebenfalls angetreten wäre, die Band Slitch Fane, soll einen Auftritt beim Stadtschall bekommen.
"Vielleicht ist das ein Zeichen, dafür, dass wir uns noch mehr ins Zeug legen müssen, wenn wir in Zukunft wieder mehr für Jugendliche machen wollen", überlegte Andy Vogl - und da könnte er recht haben.
