Schrobenhausen
Rotes Kreuz fährt Patienten zum Arzt

16.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:46 Uhr

Nicht nur mit dem Rettungswagen sind die Mitarbeiter des BRK in Schrobenhausen unterwegs. In Zukunft fahren sie Patienten auch zum Arzt.

Schrobenhausen (kx) Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) baut den Standort Schrobenhausen weiter aus: In die Rettungswache am Högenauer Weg ist auch der Patientenfahrdienst eingezogen. "Wir haben zwei Spezialfahrzeuge mit Besatzungen von Neuburg nach Schrobenhausen verlegt, um den südlichen Landkreis noch besser versorgen zu können", erläutert BRK-Kreisvize Günther Schalk. Der Fahrdienst ist "ein Mittelding zwischen Taxi und Krankenwagen", klärt BRK-Fahrdienstleiter Hubert Hammerer auf.

Im Oktober 2005 hatte der BRK-Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen den Patientenfahrdienst gegründet. Das Rote Kreuz hatte damit unter anderem auf die staatlich verordneten Kürzungen der Krankenwagen und ein verändertes Nachfrageprofil reagiert. Anfangs waren die Fahrzeuge rund 150 mal pro Monat unterwegs. "Aktuell haben wir im gesamten Landkreis und darüber hinaus inzwischen durchschnittlich über 800 Einsätze monatlich", zeigt Hammerer die überaus positive Entwicklung auf, "das sind 30 bis 50 Touren pro Tag".
 

Die BRK-Helfer transportieren die Patienten von zu Hause zum Krankenhaus oder Arzt oder zwischen Kliniken und Arztpraxen. Auch Dialysefahrten gehören zum Spektrum. "Wir holen unsere Kunden nicht am Bordstein ab, sondern direkt in der Wohnung – gehend, sitzend oder liegend, je nach Bedarf", erklärt Hammerer. Damit sei der Fahrdienst weder eine Konkurrenz zum Rettungsdienst noch zum Taxi, sondern "ein Lückenschluss".

"Mehr als ein Drittel unserer Einsätze findet inzwischen im südlichen Landkreis statt", freut sich BRK-Kreisvize Schalk über die große Nachfrage. Daher sei es Zeit gewesen, die Strukturen anzupassen. Waren bislang alle fünf Spezialfahrzeuge in Neuburg stationiert, sind jetzt zwei davon nach Schrobenhausen umgezogen. "Damit können wir im Süden noch schneller die Einsätze abarbeiten und die Wartezeiten für die Patienten deutlich verkürzen", erklärt Schalk. Neben zahlreichen Privatpersonen und Arztpraxen arbeitet der BRK-Fahrdienst laut Hubert Hammerer vor allem mit dem Kreiskrankenhaus sehr gut zusammen. "Die Stationen dort schätzen die Qualität, die das Rote Kreuz bietet", weiß Hammerer aus zahlreichen Gesprächen.

Die beiden Spezialfahrzeuge sind mit Hebebühnen, Rampen und Tragen ausgestattet und damit "für jeden Fall gerüstet", so BRK-Kreisgeschäftsführer Robert Augustin. Die beiden Fahrzeuge mit ihren Besatzungen – je zwei Mitarbeiter pro Auto – sind laut Augustin zusammen mit dem Rettungsdienstpersonal in der Rotkreuzrettungswache stationiert. Einen großen Teil der Fahrten zahlt laut Hammerer die Krankenkasse, wenn Bedarf für einen betreuten Transport besteht. Die Stationen der Kliniken oder Arztpraxen rufen direkt beim Roten Kreuz an und bestellen die Fahrzeuge. "Die Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet", freut sich der Fahrdienstleiter. Privatkunden zahlen nur einen Euro pro Kilometer und eine Grundpauschale von 20 Euro pro Fahrt. Wer den Service des BRK nützen will, kann sich bei Hubert Hammerer unter Telefon (0 84 31) 67 99 22 kostenlos näher informieren oder auch gleich eine Fahrt bestellen.