Neuburg
Mit Blasmusik ins Reich von 1001 Nacht

Reinhardt Reißner und seine Bandkollegen sind von einer Reise ins usbekische Samarkand zurückgekehrt

04.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr

Musikalische Reise an die Seidenstraße: Reinhardt Reißner und seine Bandkollegen waren mehrere Tage im usbekischen Samarkand. Dort spielten die Neuburger bei einem internationalen Musikfestival, unter anderem auf dem berühmten Registanplatz (links unten). - Foto: Reißner

Neuburg/Samarkand (SZ/sja) In bayerischer Tracht in der Perle der Seidenstraße zu spielen - dieser Traum ist für den Neuburger Reinhardt Reißner und seine Musikkollegen wahr geworden. Mehrere Tage lang war die Formation beim Internationalen Musikfestival in Samarkand (Usbekistan).

Mit Freude hatten die Neuburger die Einladung des Festkomitees zum mehrtägigen "Sharq Taronalari" angenommen. Mit dabei: 241 Musiker aus 58 Nationen aller Kontinente. Parallel dazu fand ein wissenschaftlicher Kongress statt zum Thema "Die Bedeutung der Musik Mittelasiens weltweit".

Bereits wenige Stunden nach ihrer Ankunft im gut 350 000 Einwohner zählenden Samarkand standen die sechs Neuburger Musikanten zusammen mit Kollegen aus anderen Nationen zum "Soundcheck" auf dem weltberühmten Registanplatz. Am frühen Abend - umgeben von den mit Mosaiken glänzenden drei Medresen und Türmen - gaben sie ihren ersten Auftritt vor Publikum.

"Das war einfach wundervoll, ein traumhaftes Erlebnis", berichtet Reinhardt Reißner im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir konnten uns kaum sattsehen an der Pracht der von der Unesco geschützten Gebäude." Gleich nach dem ersten Auftritt mussten die Neuburger den zahlreichen TV-Teams aus aller Welt Interviews geben. Schnell war es für die Musikanten verständlich, warum sie zu ihren Auftritten stets von einer Polizei-Eskorte begleitet wurden.

Auch an den folgenden Abenden waren die Neuburger auf den Bühnen Samarkands zu hören. Stets gab es eine stimmgewaltige Beteiligung der zahlreichen Zuhörer verbunden mit viel Applaus, wenn sie die usbekische Hymne anstimmten, die Reißner mit seinen Leuten eigens einstudiert hatte. Tagsüber wurden die Gäste aus Oberbayern an die historischen Plätze der Stadt geführt. Man zeigte ihnen die vielen mit Mosaik verzierten Denkmale. Es fehlte auch nicht der Besuch eines Basars.

Unvergesslicher Höhepunkt war die Einladung zum Staatsempfang von Staatspräsident Shavkat Mirziyoyev zur Eröffnung des Musikfestivals. Unter den 1000 geladenen Gästen waren auch alle musikalischen Teilnehmer. Bald nach der Begrüßungsrede des Präsidenten, die ins Englische übersetzt und als Redemanuskript verteilt war, begann mit dem Aufmarsch der Fahnen aller anwesenden Nationen und den dazu gehörigen Namensschildern. Ein wenig stolz durften die Neuburger schon sein, als das Schild "Germany" mit Namensnennung über den riesigen Platz getragen wurde. In traumhafte Gewänder gehüllte Tänzerinnen und Tänzer - eingerahmt von der Musik asiatischer Instrumente - schlossen sich an und füllten den Platz über Stunden mit einer filmreifen Show aus Farben und Klängen. Namhafte Gesangssolisten aus einigen Nachbarländern Usbekistans schlossen sich an, bevor ein Feuerwerk den Schlusspunkt setzte.

Die Tage vergingen rasch; und dennoch sammelten die Neuburger viele Eindrücke von der Schönheit der Stadt und den stets freundlichen und geduldigen Menschen, die ihnen stets voller Interesse begegneten. Mit den fröhlich gestimmten Musikkollegen aus aller Welt trafen sie sich im Quartier allabendlich zu gemeinsamen musikalischen Sessions.

Gleichzeitig knüpfte Reißner weitere Kontakte - unter anderem in sein nächstes Reiseziel. Nach Südostasien wird der musikalische Trip führen. Mehr will der Neuburger noch nicht verraten.