Mühlried
Umzug als Weihnachtsgeschenk

Der Neubau der Grundschule Mühlried verzögert sich um sechs bis acht Wochen

28.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Foto: DK

Mühlried (SZ) Die Grundschule Mühlried wird erst in den Weihnachtsferien in ihren Neubau umziehen können. Das erklärte gestern Schrobenhausens Stadtbaumeister Axel Westermair. Den Verzug im Bauzeitenplan habe ein sogenanntes Schlüsselgewerk verursacht.

Auslöser für die sechs bis acht Wochen Verzug auf der Baustelle an der Altenfurter Straße sei eine Estrichlegerfirma aus Halle gewesen. Schon im Frühjahr, als sich die Probleme andeuteten, hatte Westermair (kl. Bild) gesagt, dass die Firma Mängel nicht ordentlich behoben habe. Gestern bekennt er: „Es hätte Gründe gegeben, der Firma zu kündigen, doch das hätte uns in der Praxis nicht weitergeholfen.“ Die Arbeiten hätten neu ausgeschrieben werden müssen. Das hätte auch einen Verzug auf der Baustelle bedeutet.

Auf die Kosten wird sich das aber nicht auswirken, wie Westermair sagt. Rund 95 Prozent aller Gewerke beim Neubau seien inzwischen ausgeschrieben worden. „Es sieht so aus, dass es eine Punktlandung wird“, sagt Westermair. Der Stadtbaumeister geht sogar davon aus, dass nach Abschluss der Bauarbeiten von dem rund zehn Millionen Euro umfassenden Budget noch etwas Geld übrigbleiben werde. Das wolle die Stadt dann dafür verwenden, der Schule noch ein paar besondere Wünsche zu erfüllen: Pausenhofüberdachung, LED-Beleuchtung und sogenannte Whiteboards in den Klassenräumen.

In denen wird eifrig gearbeitet. Von den Decken hängen noch Kabel herunter. Die Maler versehen die Unterkonstruktion der Raumdecken mit schwarzer Farbe. Auch die Verkleidungen für die Lüftungsanlagen in den Decken fehlen noch. Im Heizungsraum hängen bündelweise lose Kabel, die mit der raumfüllenden Anlage verbunden werden müssen. „Wir bauen kein Atomkraftwerk“, sagt Westermair mit einem Lächeln im Gesicht, als er in den großen Heizungsraum blickt.

Auffällig sind auch die bunten Fenster in den sogenannten Funktionsräumen. Auch die Außengitter an einigen der raumhohen Fenster der Klassenräume kommen knallbunt daher. „Das ist ein abgestimmtes Farbkonzept“, erklärt Westermair.

Daran orientiert sich auch Landschaftsarchitekt Thomas Mutter bei der Gestaltung der Außenanlagen. Die 60 Meter lange Laufbahn und der 28 mal 44 Meter große Allwettersportplatz bestehen aus rotem Kunststoffboden. Darüber hinaus sei „eine sehr differenzierte Bepflanzung“ vorgesehen. So sollen über Bäume schattige und sonnige Räume geschaffen werden, wo sich die Kinder aufhalten können. Vor allem heimische Gehölze und Pflanzen würden für die Außenanlage verwendet.

Mit dem verspäteten Umzug der Grundschüler wird sich auch der Abriss des alten Schulgebäudes verzögern. „Wir schauen, dass wird das in die Ferien legen werden“, sagt Westermair. Der angedachte Termin für die Abrissarbeiten könnte in den Osterferien im kommenden Jahr liegen. Der Abbruch der alten Schule, die in den 70er-Jahren erstellt wurde, werde nicht ganz einfach sein, ahnt Westermair schon. Damals sei eben mit gewaltigen Stahlbetonteilen gearbeitet worden: „Da muss man mit schwerem Gerät ran, da reicht kein kleiner Presslufthammer.“