Königslachen
Demütiger Mönch und einer der mächtigsten Männer seiner Zeit

Der Gedenktag des Heiligen Bernhard wird am 20. August gefeiert

18.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Der Heilige Bernhard, hier im St.-Bernhards-Kirchlein in Königslachen. - Foto: Hans Hammer

Königslachen (SZ) Bernhard war rastlos unterwegs im Namen des Herrn. Ein unermüdlicher Arbeiter im Weinberg des Herrn, der sich einsetzte und seine Stimme bei Kaisern, Königen und Kirchenmännern erhob. Und er wurde gehört.

Bernhard von Clairvaux war Mönch, Mystiker und einer der mächtigsten Männer seiner Zeit. Einer ganzen Epoche hat er seinen Namen verliehen: Die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts wird auch das "Bernhardinische Zeitalter" genannt. Der Name Bernhard bedeutet "Der Bärenharte"

Der heilige Bernhard von Clairvaux wurde im Jahr 1090 auf Schloss Fontaines bei Dijon in Ostfrankreich geboren. Er stammte aus einer adeligen, begüterten und frommen Familie. Sein Vater, Tescelin le Saur, stand in Diensten des Herzogs von Burgund, seine Mutter war Aleth von Montbard. Er genoss eine umfangreiche und fromme Erziehung.

1112 trat er mit 30 gleichgesinnten, wissenschaftlich gebildeten adeligen und idealistischen jungen Leuten in das Reformkloster Citeaux ein. Darunter waren auch vier seiner Brüder. 1115 wurde er zum Priester geweiht und noch im selben Jahr an der Spitze von zwölf weiteren Mönchen nach Clairvaux zur Gründung eines Klosters geschickt, dem er als Abt vorstand. Nach harten Anfängen blühte dieses Kloster schnell auf. Von dort aus erfolgten bis zum Tod Bernhards rund 70 Klosterneugründungen in ganz Europa. 1118 wurde er Leiter des Zisterzienserordens. Er gilt als "Zweiter Stifter" dieses Ordens. Er unterhielt in den vier Jahrzehnten bis zu seinem Tod Kontakte mit fast allen großen und einflussreichen Persönlichkeiten Europas. Bei den Mächtigen in Kirche und Welt war er ein gefragter Gesprächspartner und Berater.

Einen besonderen Namen machte er sich als Prediger während der Kreuzzüge. Er war ein großer und begnadeter Prediger. Auch wo man seine Sprache nicht verstand, war der Eindruck seiner Persönlichkeit gewaltig. Wegen seiner "honigfließenden" Predigten wird er auch oft mit einem Bienenkorb dargestellt. Bernhard wehrte sich gegen jegliche Karriere. Mehrfach lehnte er eine ihm angetragene Bischofswürde ab.

Größte Wertschätzung erfuhr Bernhard von Clairvaux von Martin Luther, der über ihn schrieb: "Ist jemals ein gottesfürchtiger und frommer Mönch gewesen, so war's St. Bernhard, den ich allein viel höher halte als alle Mönche und Pfaffen auf dem ganzen Erdboden". Noch heute bekannt sind seine Hymnen. Eine davon ist das von Paul Gerhard deutsch bearbeitete "O Haupt voll Blut und Wunden".

Die übermäßigen Anstrengungen erschöpften seine Kräfte. Am 20. August 1153 starb er in Clairvaux als "der Mann seines Jahrhunderts". Bald nach seinem Tod setzten die Bemühungen um seine Kanonisation ein. Von Papst Alexander III. wurde er am 17. Januar 1174 heiliggesprochen. Wegen der Tiefe und der Reinheit seiner Lehre erteilte ihm Papst Pius VIII. 1830 den Titel Doctor ecclesiae, er ernannte ihn also zum Kirchenlehrer.

‹ŒHans Hammer