Kleinhohenried
Rundum-sorglos-Paket für Unternehmer

Donaumoos-Zweckverband beschließt, künftig Ökoflächenmanagement anzubieten

13.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:50 Uhr

Kleinhohenried (SZ) Eine „geschmeidige Lösung“ sei das Ökoflächenmanagement für den Donaumoos-Zweckverband, meinte Noch-Geschäftsführer Willi Riß. Die Zweckverbandsversammlung sah das genauso und stimmte gestern im Haus im Moos einstimmig der Übernahme dieser Aufgabe zu.

Unternehmer, die eine ökologische Ausgleichsfläche nachweisen müssen, können dafür künftig beim Donaumoos-Zweckverband das Rundum-Sorglos-Paket buchen. Zum Quadratmeterpreis von 5,40 Euro stellt der dann eine bereits ökologisch aufgewertete Fläche zur Verfügung und kümmert sich auch um die Pflege. Das „Geschmeidige“ daran ist nun, dass der Zweckverband bereits 35 Hektar zur Verfügung hat, weitere Flächen in künftigen Hochwasser-Rückhaltebecken anlegen kann und sogar bei der Flächenpflege – im Rahmen der Vorgaben des Naturschutzes – alle Freiheiten hat. „Wir können mit den Flächen machen, was wir wollen“, erklärte Willi Riß: „Ob wir’s mit dem Wisent beweiden lassen oder mit Schafen oder mit Wasserbüffeln, oder ob wir’s mechanisch pflegen, das bleibt uns überlassen.“ Wer sich eine Ökofläche beim Zweckverband sichere, werde zwar nicht deren Eigentümer, aber: „Wir halten ihm den Ärger vom Hals“, meinte Landrat Roland Weigert.

„Es ist nicht selbstverständlich, was der Zweckverband hier leistet“, meinte Landrat Roland Weigert. Das wusste auch der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele einzuschätzen. Seine Marktgemeinde biete seit drei Jahren Ökoflächen an, aber solch „paradiesische Zustände“ – hier deutete Schindele mit einer weiten Handbewegung aus dem Fenster, vor dem sich die Weiten des Donaumooses erstreckten –, wo es bereits hochwertige Flächen gebe und nicht erst Äcker aufgewertet werden müssten, die habe man dort nicht. Weigert vernahm es mit einem gewissen Stolz und fügte hinzu: „Ich denke, das ist ein Vorzeigeprojekt.“

Inzwischen sei die Umsetzung des Konzepts bereits recht weit, erklärte Katharina Alberter vom Zweckverband und betonte: „Wichtig ist, dass die Kosten mittel- und langfristig gedeckt sind.“ Vorerst kann der Zweckverband 35 Hektar Fläche beim Haus im Moos anbieten, die im Rahmen der Flurneuordnung Pobenhausen erworben wurden. Die sollen mit Tümpeln, kleinen Wäldchen und anderen Biotopen aufgewertet werden – eine Planung gibt es bereits. Katharina Alberter hatte die Kosten für Grunderwerb, Planung, Herstellung der Biotope und Pflege der Fläche auf 25 Jahre hochgerechnet – rund 1,9 Millionen Euro –, was den Quadratmeterpreis von 5,40 Euro ergab. „Wir haben ein paar Firmen an der Hand, die Ausgleich schaffen müssen und diese Flächen bei uns buchen wollen“, verriet Riß. Übrigens wird der Zweckverband auch ein Sorglos-Paket anbieten – hier muss der Unternehmer bereits eine Fläche zur Verfügung haben, die der Zweckverband dann ökologisch herrichtet und pflegt – sowie ein reines Pflegepaket für bereits fertige Ausgleichsflächen.