Gachenbach (hhn) Volkstanz muss nicht unbedingt verbunden sein mit Lederhosen und Dirndlgewand. Polka, Walzer, Zwiefacher und so manche Figurentänze lassen sich auch in Jeans und T-Shirt recht gut tanzen. 13 Paare haben gerade einen Volkstanzkurs mit Gertraud und Hans Hammer im Rahmen des Schrobenhausener Volkshochschulprogramms abgeschlossen. Auch dieser Kurs kam bei den Teilnehmern wieder sehr gut an. Im Rahmen dieser Reihe wurden schon in vielen Orten des Landkreises Volkstanzkurse veranstaltet. Diesmal war wieder einmal im Bürgerhaus in Gachenbach Station.
An insgesamt drei Abenden wurden die Tanzpaare nicht nur in die Grundbegriffe des altbairischen Volkstanzes eingeführt. Vermittelt wurden alpenländische und regionale Tänze, einfache Figurentänze und auch Tänze aus anderen Regionen. "Wir haben mit ganz einfachen Tänzen begonnen", erklärte Kreisheimatpfleger Hans Hammer. Dieser Volkstanzkurs der vhs ist deshalb nicht nur der optimale Einstieg, sondern auch eine gute Übung für alle Volkstanzinteressierten. Da viele Volkstänze auf Polka und Walzer aufbauen, wurden auch diese Grundschritte ausgiebig geübt. Nach den drei Kursabenden waren Begriffe wie "Kreuzpolka", "Rheinländer", "Hiatamadl", "Woaf", "Siebenschritt" und "die schöne Marie", um nur einige aus der großen Palette zu nennen, nichts Neues mehr für die Kursteilnehmer. Aber auch der "Fröhliche Kreis", ein alter englischer Kreistanz und der "La gigue", der auch in der französischen Partnerstadt Schrobenhausens in Thiers getanzt wird, machten als Wechseltänze viel Spaß.
Alle 13 Paare waren mit Begeisterung bei der Sache und konnten an diesen drei Abenden nach Herzenslust unter fachkundiger Anleitung von Kreisheimatpfleger Hans Hammer und seiner Ehefrau Gertraud ausgiebig tanzen und dabei auch noch manches dazu lernen - und sie kamen dabei manchmal ganz schön ins Schwitzen. Sie haben dabei den Grundeinstieg in den altbairischen Volkstanz geschafft oder konnten ihr Können vertiefen. Rundtanz-, Kreuz- und Rheinländerfassung, offene Fassung sowie Wechsel- und Pendelschritt, Walzer, Polka und Dreherschritte sind ihnen nach diesem Volkstanzkurs der vhs nicht mehr unbekannt.
Auch verschiedene Zwiefache wurden von den Tanzpaaren ausprobiert. "Zwiefache muss man oft anhören und immer wieder üben", erklärt Hans Hammer. "Nur so lernt man das Zwiefache-Tanzen". Bei den meisten Zwiefachen ist halt die Reihenfolge und die Anzahl der Walzer- und Dreherschritte verschieden. Zum Beispiel wurden "Unser alte Kath", "Da Saulocker" und "De sechs Löffe" gemeistert.
Am Abschlussabend wurde nochmals fast das ganze Programm der vergangenen Wochen getanzt. Alle waren sich einig, dass sie viel vom Ehepaar Hammer gelernt haben. Dabei wurde auch die Noblesse der Volkstänze und die Kraft der regionalen Tanzmusik übermittelt. Ein Erfolg, über den die Kursleiter sichtlich erfreut sind. "Jetzt können die Teilnehmer ohne weiteres andere öffentliche Volkstanzveranstaltungen besuchen", meint Hans Hammer. Und außerdem würden ja fast überall auch die Tänze nochmals kurz vorgezeigt und die Erinnerung an die Schrittfolge aufgefrischt. Bevor es zu einer Brotzeit zum Wirt ging wurden aber zum Abschluss auch noch einige Volkslieder unter Zitherbegleitung von Rita Brunner gesungen. Gesang und Tanz gehören einfach zusammen. Als Kreisheimatpfleger sehen sich Hans und Gertraud Hammer für Brauchtum, Volksmusik und Volkstanz verantwortlich und wollen deshalb auch in Zukunft die Aufgaben wahrnehmen, in diesem Sinne lebendige Brauchtumspflege und damit die "erbauliche" Heimatpflege zu betreiben.
Übrigens: Die nächste Möglichkeit zum Volkstanz gibt es schon am Samstag, 11. März, beim "Fröhlichen Tanztag" im Haus im Moos in Kleinhohenried von 15.30 bis 21.30 Uhr mit einer Pause von 18 bis 19.30 Uhr zum Abendessen. Anmeldung dazu ist notwendig bei den Seminarleitern, Telefon (08252) 47 34.
