Wolnzach
Und da waren es schon vier

Heuer gibt es doppelt so viele Kandidatinnen für den Hopfenthron wie im Vorjahr zur gleichen Zeit

31.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:50 Uhr

Haben ihre Kandidatur zur Hopfenköniginnenwahl bereits fest unterschrieben (von links) Angelika Märkl aus Raitbach bei Pörnbach, Ramona Zach aus Schlott bei Hohenwart, Regina Obster aus Buch bei Aiglsbach und Regina Faltermeier aus Katharinazell bei Gammelsdorf freuen sich schon auf den Wahlabend in Wolnzach am 12. August - Foto: Brandl

Wolnzach (WZ) 100 Prozent mehr als im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit. Dass die Wahl der Hopfenkönigin in Wolnzach am 12. August ein spannender Abend wird, ist schon sicher.

Denn bereits jetzt stehen vier Kandidatinnen fest, während im Vorjahr gerade zwei Bewerberinnen unterschrieben hatten. „Das Zittern geht weiter“ hatte unsere Zeitung vor genau einem Jahr getitelt. Denn es schien wie verhext: Trotz wiederholter Aufrufe durch die Hopfenfachwarte, obwohl Pflanzer und Funktionäre aus dem Hopfenbau auch an die Ehre appellierten und beinahe schon verzweifelt nach weiteren Kandidatinnen für die Hopfenkrone suchten, ging nichts. Gerade einmal zwei Mädchen – die spätere Hopfenkönigin Elisabeth Fuß aus Lutzmannsdorf und ihre Stellvertreterin Andrea Kreitmeier aus Stöffel – hatten ihre Anmeldung im Wolnzacher Rathaus bereits unterschrieben gehabt. Nur zwei Kandidatinnen – schlechte Vorzeichen für einen spannenden Wahlabend, der der erste Montag des Wolnzacher Volksfestes seit jeher war.

Ein Wahlabend, auf dem sich die Pflanzerstöchter auf der Bühne drängten, an dem jeder, der etwas auf sich hielt, sein „Deandl naufschickte“ – diese Zeiten sind längst vorbei. Nicht, weil Wahlen an sich nicht mehr gefragt sind, sondern weil es halt einfach immer schwieriger wird, potenzielle Kandidatinnen zu finden. Denn wer Hallertauer Hopfenkönigin werden will, der muss nicht nur mindestens 18 Jahre alt und ledig sein, sondern auch noch aus einem aktiven Hopfenbaubetrieb der Hallertau kommen. Und derer gibt es nicht mehr so viele, seit der vergangenen Ernte haben in der Hallertau weitere 57 Betriebe aufgehört, somit ist ihre Zahl auf 989 gesunken.

Dass die Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin trotz sinkender Kandidatinnenzahl nichts an ihrer Spannung verloren hat, das hat gerade das vergangene Jahr bewiesen: Denn obwohl wochenlang nichts darauf hindeutete, haben sich am Wahltag selbst dann doch noch zwei weitere Bewerberinnen angemeldet, so dass mit vier Mädchen am Abend eine reguläre Wahl durchgeführt werden konnte.

Vier Kandidatinnen – soweit ist der Pflanzerverband heuer schon, der dem Markt als Veranstalter der Wahl bei der Suche der Kandidatinnen und ihrer Betreuung nach der Wahl eng zur Seite steht. „Die Hallertauer Hopfenkönigin genießt unter den Produktköniginnen schon einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Johann Pichlmaier, Präsident des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes. „Nach dem Zittern im vergangenen Jahr freuen wir uns heuer natürlich sehr, dass wir schon vier wirklich sehr geeignete Kandidatinnen haben.“ Diese Zahl sei zwar nicht ideal, weil nach dem ersten Wahlgang dann nur eine Bewerberin ausscheiden muss, während aus den verbliebenen drei die Königin gewählt wird. „Aber wird sind schon sehr froh, dass es schon vier sind.“

Zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert hat der Pflanzerverband die vier Mädchen auf der Hopfenbauversammlung in Au – und sie haben alle einen guten Eindruck gemacht und viel Applaus bekommen. Ramona Zach kommt aus Schlott bei Hohenwart, ist 24 Jahre alt und von Beruf Damen-Maßschneiderin; Angelika Märkl aus Raitbach bei Pörnbach ist Debitoren-Buchhalterin und 21 Jahre alt, Regina Faltermaier aus Katharinazell ist 24 Jahre alt und arbeitet als Bankkauffrau bei der Sparkasse Landshut und Regina Obster ist mit 20 Jahren die Jüngste im Kandidatinnenquartett: Sie kommt aus Buch bei Aiglsbach und ist angehende Studentin der Agrarwissenschaften. „Die haben alle das Zeug für dieses Amt“, meinte ein Besucher der Hopfenbauversammlung, nachdem sich alle vier Damen ihrem Publikum kurz vorgestellt hatten. „Wer weiß, vielleicht kommen ja noch weitere Bewerberinnen dazu, wie im letzten Jahr“

Davon wissen Michael Pfab und Julia Merkle im Wolnzacher Rathaus, bei denen sich alle Bewerberinnen verbindlich anmelden müssen, noch nichts. Aber sie hoffen, dass sich potenzielle weitere Kandidatinnen dann bald melden, denn: „Wenn so etwas auf den allerletzten Drücker passiert, ist das für uns schon sehr schwierig“, sagt Michael Pfab. Schließlich räumt der Markt Wolnzach als Veranstalter der Wahl jeder Bewerberin die exakt gleiche Anzahl an reservierten Tischen in der Festhalle ein. „Und die Einteilung wird denkbar schwierig, je später wir wissen, wie viele Tische wir brauchen“, so Pfab.

Denn schließlich stehen auch dem Pflanzerverband reservierte Tische zu, diese Regelung wurde vor ein paar Jahren eingeführt. Grund: Schließlich repräsentiert die Königin den Hopfen – entsprechend sollen die Pflanzer auch angemessenen Raum bekommen, ihre eigene Produktkönigin wählen zu können.