Wolnzach
Auch Wolnzach ist dabei

Gemeinderat hat Planungsverband zur Windkraftplanung mehrheitlich zugestimmt

16.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:01 Uhr

Wolnzach (WZ) Nach Geisenfeld und Pfaffenhofen hat auch Wolnzach einem Beitritt zum Planungsverband zur Windkraftplanung im Landkreis zugestimmt. Dagegen waren die Gemeinderäte Matthias Boeck (FDP) und Max Wallner (BGW) – vor allem dessen Argumente stießen auf kein Verständnis.

„Kann es vielleicht sein, dass der Wallner Max nicht verstanden hat, worum es hier eigentlich geht“ Mit seiner Wortmeldung brachte Freie-Wähler-Rat Georg Guld am Donnerstagabend im Sitzungssaal des Wolnzacher Rathauses das auf den Punkt, was viele seiner Ratskollegen vorher schon mit ähnlichen Worten formuliert hatten. Wie alle 19 Landkreiskommunen auch ist Wolnzach aufgerufen, über einen vorläufigen Beitritt zu einem gemeinsamen Planungsverband zur Windkraftplanung im Landkreis abzustimmen.

Ähnlich wie schon seine Bürgermeisterkollegen in vorausgegangenen Sitzungen in Geisenfeld und Pfaffenhofen erklärte vorab auch der Wolnzacher Rathauschef Jens Machold (CSU), worum es dabei eigentlich geht: „Nur so können wir eine einheitliche Linie erreichen und eine wilde Einzelplanung für Windräder in unserem Landkreis verhindern.“

Freie-Wähler-Fraktionschef Alois Siegmund formulierte es mit dem Wort, das in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht: „Nur so kriegen wir Ordnung rein und verhindern eine Zerspargelung unserer Landschaft.“ Ganz wichtig war seinem Fraktionskollegen Christian Dierl noch ein Punkt. Eine Zustimmung zu diesem Planungsverband bedeute keinesfalls, dass man gegen Windkraft sei: „Aber nur so können wir das Anlegen von Windkraftanlagen gezielt steuern.“

Ganz andere Informationen und Überzeugungen allerdings hat Max Wallner junior, der für die Bürgergemeinschaft Wolnzach einen Sitz im Gemeinderat hält. Die Zerspargelung sei damit gegeben, die Frage der Abstandsflächen sei nicht geklärt, es gäbe diesbezüglich schon einige Verfahren, mit denen sich die Gerichte zu befassen hätten. Die Informationsveranstaltung eines Windkraftanlagen-Herstellers in Larsbach vor einiger Zeit sei doch eine „reine Showveranstaltung“ gewesen und überhaupt: „Das wird doch alles kassiert!“, meldete er sich zu Wort. Er würde diesem Planungsverband keinesfalls zustimmen.

Dass er offensichtlich einem Missverständnis aufsitzt, vermuteten seine Ratskollegen, die im weiteren Verlauf der Sitzung versuchten, ihn zu überzeugen. „Das ist doch genau das, was wir durch diesen Beitritt ausschließen wollen“, kam es beispielsweise vom Bürgermeister. Und auch Karl Straub (CSU) gab sich fassungslos: „Wenn wir diesen Beschluss nicht fassen, dann würden wir den Weg für solche Firmen ebnen, nicht andersrum!“

Doch in der Endabstimmung blieb Wallner bei seiner Überzeugung. Zusammen mit seinem Tischnachbarn Matthias Boeck war er gegen den Beitritt, die große Mehrheit des Wolnzacher Gemeinderates stimmte dafür.