Vollbesetzter Schulbus prallt gegen Hauseck

17.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:48 Uhr

Knapp an einer möglichen Katastrophe vorbei schrammte dieser Schulbus, nachdem er am Freitagmorgen das Hauseck des Knorr-Anwesens (rechts) an der Posthofstraße in Hettenshausen gestreift hatte. - Fotos: W. Hailer

Pfaffenhofen (hai) Ein vollbesetzter Schulbus ist am Freitagmorgen in Reisgang verunglückt. Vermutlich wegen einer kurzen Unaufmerksamkeit hatte der 43-jährige Fahrer das Hauseck eines Bauernhofes gestreift. Der Busfahrer und mehrere Kinder erlitten leichte Verletzungen.

Gegen 7.15 Uhr war der Schulbus von Hettenshausen kommend auf der Posthofstraße in Richtung Pfaffenhofen unterwegs. In einer leichten Rechtskurve bei der Abzweigung zum Waldspielplatz kam das Fahrzeug auf die linke Straßenseite und touchierte mit der Fahrerseite das Wohngebäude des Knorr-Anwesens. In letzter Sekunde konnte der Fahrer im einen Frontalaufprall noch verhindern und brachte den Bus nach etwa 50 Metern auf der Straße zum Stehen.

Fünf Sanitätswagen, drei Notärzte, die Feuerwehren Pfaffenhofen und Hettenshausen und ein Rettungshubschrauber wurden über die Leitstelle Ingolstadt alarmiert und an den Unfallort geschickt. Dort konnten die meisten Helfer aber relativ rasch wieder abziehen. Denn lediglich der Busfahrer sowie zwei Realschülerinnen und ein Gymnasiast im Alter von zwölf bis 14 Jahren wurden mit leichten Kopfverletzungen beziehungsweise Anzeichen eines Schocks in die Ilmtalklinik eingeliefert, die sie nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnten.

Später meldeten sich im Gymnasium und in der Realschule allerdings noch einige weitere Kinder, die über leichte Prellungen oder andere Blessuren klagten und sich vom Unterricht befreien ließen.

"Wir können wirklich froh sein, dass der Unfall so glimpflich abgegangen ist," sagte der stellvertretende Gymnasiumsleiter Hans Kern dem Pfaffenhofener Kurier. Er war mit seinem Chef Hans-Günter Gessler am Morgen nach der Unfallmeldung sofort nach Reisgang gefahren, um sich vor Ort zu informieren. "Wir hatte ein ganz mulmiges Gefühl und waren dann sehr erleichtert, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist", so Kern. Wäre der Bus nur einen Meter weiter nach links geraten und frontal gegen das Hauseck geprallt, hätte es eine Katastrophe mit Schwerverletzten oder gar Toten geben können, waren sich Polizeibeamte und Helfer am Unfallort einig.

Bei der Vernehmung durch die Beamten der Polizei-Inspektion Pfaffenhofen sagte der 43-jährige Busfahrer aus, er sei für einen kurzen Moment unaufmerksam gewesen und dadurch in der leichten Rechtskurve von der Straße abgekommen. Anzeichen auf Alkoholkonsum habe es bei dem Unfallfahrer nicht gegeben, erklärte der Sachbearbeiter der Pfaffenhofener Polizei. Eine Blutentnahme wurde nicht angeordnet.

Auch die im Bereich der Unfallstelle zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern (eine früher dort geltende Tempo-30-Begrenzung ist schon seit längerem aufgehoben) habe der 43-Jährige laut Auswertung des Fahrtenschreibers nicht überschritten.

Allerdings gibt es nach PK-Informationen Aussagen von Schülern, wonach der sonst nicht auf dieser Linie eingesetzte Chauffeur an diesem Morgen einen ziemlich "ruppigen" Fahrstil an den Tag gelegt habe. Einige Eltern sollen nach PK-Informationen überlegen, Strafanzeige gegen den Unfallfahrer zu erstatten.