Schweitenkirchen
Die Suche nach dem Glück

Drei Vagabunden werden im Stück "Zu wenig und zu viel" der Lindenschützen Sünzhausen ein bisschen zu gierig

30.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr
Unzufrieden: Die drei Vagabunden Dünkel (Andreas Grzywotz, links), Werk (Simon Zellner, rechts) und Optime (Teresa Schick) treffen immer wieder auf das Glück, hier in Gestalt eines älteren Herrn (Konrad Bauer, 2. von links). Weitere Aufführungen sind auch für das Osterwochenende geplant. −Foto: Schmid

Schweitenkirchen (PK) Fünf Vorhänge und tosenden Applaus hat es am Samstag für die gelungene Premiere von „Zu wenig und zu viel“ der Theatergruppe der Lindenschützen Sünzhausen in der voll besetzten Grundschule Schweitenkirchen gegeben.

Nach vier Jahren Pause brachte Regisseur Johannes Zellner mit seiner aktiven Theatergruppe nun mit „Zu wenig und zu viel“ von Peter Landstorfer ein hintergründiges Stück über die Unzufriedenheit der Menschheit auf die Bühne.

Bei diesem Spektakel stimmte wieder das Gesamtkonzept und man spürt, wie vor und hinter der Bühne gleichermaßen mit Feuereifer zum Gelingen beigetragen wird. „Eine Herausforderung stellen immer die unmittelbaren Vorbereitungen dar. Schließlich können wir erst nach Ferienbeginn in die Turnhalle und alles aufbauen“, verrät Renate Kollmannsberger, die wie immer für die kulinarischen Genüsse in der Pause verantwortlich zeichnet.

Aber worum geht es? Drei Vagabunden, ‚Dünkel‘, ‚Optime‘ und ‚Werk‘ – fantastisch gespielt von Andreas Grzywotz, Teresa Schick und Simon Zellner – sind mit ihrem Leben nicht zufrieden, ihnen ist alles „zu wenig“. Und so machen sie sich auf die Suche nach ihrem Glück. Doch als ihnen das vermeintliche Glück endlich begegnet, haben sie große Schwierigkeiten es zu erkennen. Zwischen vier Welten können sich die drei Vagabunden entscheiden, einzige Krux: Einmal eine andere Welt besehen, können sie nicht mehr zurück. Auf diese Weise verhilft ihnen das Glück zu einem scheinbar besseren Leben. Doch jedes Mal wird aus der anfänglichen Zufriedenheit sehr bald wieder Unzufriedenheit. Die Gier noch mehr haben zu wollen, treibt die drei dazu, das Glück immer mehr herauszufordern. Letztendlich verlieren sie jegliches Maß und Ziel für „zu wenig und zu viel“.

Während im Foyer der Grundschule die „Woiperdinger“ zur Begrüßung wie auch in der Pause aufspielten, hoben Sophia Wendlings zarte Klavierklänge überwiegend aus Chopins Feder die Zuschauer in die jeweilige Stimmung der fünf Bilder. Sie begleitete auch das „Glück“, das personifiziert in den unterschiedlichsten Rollen die verschiedenen Definitionen von Glück besang. Konrad Bauer brillierte in diesen unterschiedlichen Rollen und erinnerte besonders als „Zwerg“ an den Boandlkramer.

Aber auch die anderen Protagonisten schafften es, mit ihrer einzigartigen Spielfreude und hohen Professionalität mühelos das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Zellner gelang es, mit seiner Crew die bayrischen Wurzeln nicht zu verlassen ohne dabei ins platte abzudriften und er verblüfft die Zuschauer mit vielen raffinierten Details. Das Theaterstück wird noch weitere Male aufgeführt, am Osterwochenende (Sonntag, 5. April, 14 Uhr und 19.30 Uhr; Montag, 6. April, 19.30 Uhr) sowie zum Abschluss am Samstag, 11. April, um 19.30 Uhr.