Rottenegg
Zur Einweihung unvollendet

Dorfplatz Rottenegg: Bei Feier am Sonntag noch keine Fotowand mit historischen Aufnahmen

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

"Nackt" bleiben wird die Rückwand des Unterstellbauwerks am unteren Rand des Rottenegger Dorfplatzes auch noch zu dessen Einweihung am Sonntag. - Foto: Kohlhuber

Rottenegg (GZ) Es hat sich gezogen, dieses Projekt: 27 Monate nach Vorlage des Planungskonzepts und 14 Monate nach Baubeginn kann der neue Dorfplatz von Rottenegg an diesem Sonntag nun endlich eingeweiht werden. Ganz fertig ist er aber immer noch nicht.

Die neue, multifunktional nutzbare Dorfmitte von Rottenegg, die nach dem Abbruch des alten Pfarrhauses unterhalb von Kindergarten und Feuerwehrhaus entstanden ist, war eine schwere Geburt - und sie ist es bei einem Detail immer noch. Das Gelände ist zwar längst gestaltet, der Rasen ist angewachsen und auch Bauwerke und Spielgeräte sind fertiggestellt, doch Probleme bereitet nach wie vor die Gestaltung der Rückwand des neuen Unterstellgebäudes zur Straße hin.

Bekanntlich hat sich der örtliche Arbeitskreis darauf verständigt, diese Rückwand mit - vorwiegend historischen - Aufnahmen zu verschönern, und an solchen herrscht dank der Mithilfe aus der Bevölkerung auch kein Mangel. Aus einigen Dutzend zur Verfügung gestellten Bildern wurde vom Arbeitskreis Anfang April eine Vorauswahl getroffen. Die Vorschläge wurden an den Architekten weitergeleitet, der daraus einen Entwurf fertigte.

Doch dabei ergab sich dann ein Problem - und zwar mit der Qualität und Schärfe der Aufnahmen. Ist bei alten Bildern die Detailschärfe ja schon von vornherein nicht sonderlich hoch, so lässt diese noch merklich nach, wenn die Fotos, wie hier vorgesehen, deutlich "hochvergrößert" werden. "Im geplanten Format waren die Aufnahmen so pixelig, dass sie nicht verwendbar waren", erläutert die Geisenfelder Bauamtsleiterin Irene Wimmer. Und so suchte man nach Lösungen. Man beschloss, die Höhe der 15 Meter langen Fotowand von drei auf zwei Meter zu reduzieren, mit etwas kleineren Bildern zu arbeiten und dadurch deren Detailschärfe zu erhöhen. Vorgesehen sind nach derzeitigem Stand - neben dem Rottenegger Wappen - historische Ansichten der ehemaligen, im 16. Jahrhundert erbauten Pfarrkirche St. Martin, der Bergkirche, der alten Ziegelei um das Jahr 1950, der um 1150 erbauten und im 18. Jahrhundert abgebrochenen Burg Rotteneck, vom alten Schulhaus, das auch die Lehrerwohnung und die Gemeindekanzlei beherbergte, sowie ein Blick auf das Dorf mit der neuen Pfarrkirche.

Doch auch der jüngste, vor einigen Tagen vorgelegte Probedruck "brachte keine zufriedenstellende Qualität", berichtet der Rottenegger Stadtrat Erich Erl als Mitglied des Arbeitskreises. Die Folge: Bei der Einweihungsfeier am Sonntag wird die Rückwand des Unterstellgebäudes noch "nackt" sein. "Natürlich hätten wir uns das alle anders gewünscht, doch wir wollten hier jetzt nichts übers Knie brechen", erläutert Erl. Schließlich solle die Fotowand ja "auf Dauer etwas gleichschauen". Qualität also vor Schnelligkeit.

Doch wie soll die gewünschte Qualität erreicht werden? Zunächst, so lässt Erl wissen, will man die Originalfotos nun von professioneller Seite digital aufbereiten und dann vergrößert drucken lassen. "Wir haben schon die Hoffnung, dass damit das Ergebnis deutlich besser wird als bisher", sagt der Stadtrat. Falls sich diese Hoffnung aber doch nicht erfüllen sollte, "dann müssen wir eben teilweise auf andere Fotos zurückgreifen".