Reichertshofen
Keine Betten für Montagearbeiter

Hotel Garni bei der Asylbewerberunterkunft in Winden am Aign abgelehnt

29.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:25 Uhr

In dieses Nebengebäude beim ehemaligen Gasthof Däuber hätte ein Hotel Garni mit 14 Betten kommen sollen. Der Bauausschuss sah das Vorhaben mehrheitlich als nicht verträglich an und lehnte ab. - Foto: Vogl

Reichertshofen/Winden (PK) Öffentliches Interesse erregte im Bauausschuss der Antrag auf Nutzungsänderung und Umbau eines Lagers zur Nutzung als Hotel Garni in Winden. Er wurde abgelehnt.

Das geplante Hotel hätte im Anbau der ehemaligen Gaststätte Däuber untergebracht werden sollen, wo die Windener Asylbewerber wohnen. Der Bauausschuss lehnte den Antrag jedoch ab.

Rund 20 Bürger waren zur jüngsten Bauausschusssitzung gekommen, die meisten davon aus Winden, berichtete Bürgermeister Michael Franken (JWU). Hintergrund des Antrags: Der frühere Besitzer des ehemaligen Gasthofs Däuber hatte das Gebäude verkauft. Der neue Besitzer möchte im Anbau, wo früher die Diskothek untergebracht gewesen war, ein Hotel Garni mit 14 Betten einrichten. Ein Nachbar hatte für den Antrag unterschrieben, ein weiterer Nachbar war dagegen. Der Anbau musste komplett neu hergerichtet werden, nachdem er im Juli 2015 nach einem Anschlag ausgebrannt war.

Zwar sollten keine weiteren Asylbewerber in das geplante Hotel Garni einziehen. Es wäre für ausländische Montagearbeiter zur Unterbringung gedacht. Bürgermeister Franken sah das geplante Vorhaben im Zusammenhang mit den 67 Betten der Asylbewerberunterkunft dennoch als nicht verträglich. "Die Situation wird sich nicht entspannen, wenn zusätzlich noch Montagearbeiter in das Gebäude einziehen", so der Rathauschef. Deswegen wolle er - entgegen der Stellungnahme der Verwaltung - gegen den Antrag stimmen.

Georg Pfab (JWU) fragte nach, ob das Landratsamt das Gebäude nicht komplett gemietet habe. Franken bejahte dies. "Das Landratsamt müsste für das geplante Vorhaben den Mietvertrag ändern. Das Mietrecht hat aber nichts mit dem Baurecht zu tun. Das Landratsamt als Mieter muss gegebenenfalls mitentscheiden, ob der Antragsteller sein Vorhaben umsetzen darf", so der Rathauschef. Er hoffe, dass sich das Landratsamt an sein Wort halte, dass es bei den 67 Betten bleibt. Letztlich wurde der Antrag mit 8:1 Stimmen (Gegenstimme: Adolf Kothmeier, JWU) abgelehnt.