Reichertshausen
Alte Bekannte in neuem Amt

Alexander Amorth und Birgit Lutz bilden die neue Doppelspitze an der Reichertshausener Schule

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Das große Wandbild im Rücken, das gemeinsam mit Schülern angefertigt wurde, präsentieren sich Birgit Lutz und Alexander Amorth als neue Doppelspitze der Grund- und Mittelschule Reichertshausen. - Foto: Zurek

Reichertshausen (PK) In der Schule ist das wie im Fußball: Der Kapitän allein kann das Spiel nicht gewinnen. Das sieht auch die neue Doppelspitze an der Grund- und Mittelschule Reichertshausen so. "Schulleitung ist immer Teamwork", sagt der neue Rektor Alexander Amorth.

Konrektorin Birgit Lutz stimmt zu. Im Amt sind zwar beide neu, aber fremd sind sie sich keineswegs. "Wir haben vor über 20 Jahren im Referendariat gemeinsam das Seminar in Pfaffenhofen besucht", verrät die 44-Jährige. Er hatte zuvor Mathe, Physik, Musik und Arbeitslehre in Augsburg studiert. Sie Deutsch, Mathe, Bio und Kunst in Regensburg. Zunächst liefen ihre beruflichen Wege dann auseinander.

"Anfangs war ich zehn Jahre an der Mittelschule - damals noch Hauptschule genannt - in meiner Geburtsstadt Pfaffenhofen tätig", erzählt Amorth, dessen weitere Laufbahn ihn über eine Konrektorenstelle in Dachau nach Markt Indersdorf führte, wo er drei Jahre als stellvertretender und am Ende über vier Monate als kommissarischer Schulleiter tätig war. In seiner Eigenschaft als Ausbilder hat der 49-Jährige viele Schulen kennengelernt. Dass er sich nun ausgerechnet nach Reichertshausen beworben hat, dafür gibt es mehrere Gründe. "Ich hab einfach einen guten Draht zu dem Ort", meint der zweifache Vater, der mit der Familie in Petershausen lebt - und erklärt auch gleich, warum: "Ich war hier zehn Jahre lang Leiter des gemischten Chores." 2014 hat er sein letztes Konzert in der Aula der Schule dirigiert.

Amorth findet es reizvoll, eine generalsanierte Schule leiten zu dürfen. Wobei er wegen der guten Vorarbeit in jeder Hinsicht quasi in einem gemachten Nest sitze. Darin tummeln sich, um im Bild zu bleiben, 333 Küken in acht Grund- und ebenso vielen Mittelschulklassen, die rein bildungstechnisch von einem 33-köpfigen Kollegium "gehudert" werden.

Für Lutz hat vor allem die enge Verbundenheit mit der Schule den Ausschlag für ihre Bewerbung gegeben. Die gesamten 18 Jahre ihrer Lehrertätigkeit ist sie schon hier, fühlt sich wohl und hofft nun in ihrer neuen Rolle für die Schule vielleicht etwas bewegen zu können. Vorerst freilich ist die Realität noch von den Pflichten zu Schuljahresbeginn geprägt. Dazu gehört zum Beispiel das Erstellen der Bus- und Vertretungspläne. Große Blätter voller Tabellen an der Pinnwand über ihrem Schreibtisch zeugen davon.

So richtig gemütlich ist es derzeit an der "Schule im Umbau" nicht. Baugerüste und Bagger sind Indizien dafür, dass man sich in der zweiten Phase der Sanierung befindet. Wirklich belastend findet Amorth das nicht. "Wir sind halt räumlich ein bisserl eingezwängt", meint er und ist froh, dass die Marschrichtung der Baumaßnahme bis zur technischen Ausstattung schon vor seiner Zeit festgesetzt wurde.

Neu ist für ihn die Zweihäusigkeit, sind doch von acht Grundschulklassen vier in Steinkirchen untergebracht. Da sei es wichtig, mit dem Kollegium im Gespräch zu bleiben. Ganz offensichtlich entspannt und locker gehen die sportliche Konrektorin und der drahtige, mit seinen drei Ohrringen ein wenig alternativ wirkende Rektor ihre Aufgabe an. Ihre pädagogischen Ziele stimmen überein: Ihre Schule soll ein Ort sein, wo Kinder sich wohlfühlen. Sie wollen Freude am Lernen vermitteln, dies aber nicht als Spaßveranstaltung missverstanden wissen. Eher als positive Motivation, die jene erfrischende Begeisterung aufrechterhält, die Amorth bei seiner ersten Ansprache vor Erstklässlern entgegensprang. "Wichtig ist mir über die Vermittlung fachlicher Inhalte hinaus auch das Erreichen übergeordneter Bildungsziele, zum Beispiel die Förderung eines soziales Miteinanders", betont er und zählt den gepflegten Umgangston innerhalb der Schulfamilie ebenso dazu, wie die gegenseitige Wertschätzung. Was damit anfange, dass man sich gegenseitig grüße, statt sich im Vorbeigehen zu ignorieren.