Pfaffenhofen (mck) Seit anderthalb Jahren kämpft die "Bürgerinitiative Pfaffenhofen und Umgebung gegen die dritte Startbahn" gegen die Erweiterung des Flughafens München. Aus den ursprünglich acht Mitgliedern sind stolze 107 geworden. Die sind jedoch eher Sympathisanten als Demonstranten. "Wir haben viele Mitglieder, aber wenig Aktivisten", zieht BI-Sprecher Herbert Patig am heutigen Tag des Lärms Bilanz.
Und Lärm gibt es. Zu Stoßzeiten dröhnen in manchen Ortschaften des Landkreises Flugzeuge im Drei-Minuten-Takt vorbei. "Es gibt viele Leute, die sagen, sie hören gar nichts", berichtet Hartig. So ist es dem 59-jährigen Vorruheständler früher sogar selbst gegangen, bevor er sich wegen zunächst ökologischer Aspekte gegen die dritte Startbahn engagiert hat. "Mir ist der Lärm schon aufgefallen, aber er hat mich nicht grundsätzlich gestört."
Die Bürgerinitiative will sich jedoch nicht nur gegen Fluglärm wehren. "Wir sind auch gegen die Landschaftsvernichtung", betont Hartig. Auch an der Finanzierung des Projekts haben die Startbahn-Gegner erhebliche Zweifel. "Wir sind nicht gegen das Fliegen an sich", betont Hartig. "Aber die dritte Startbahn brauchen wir nicht." Schließlich würde die Zahl der Flugbewegungen seit zwei Jahren sinken.
Neben Teilnahmen an Demonstrationen des Aktionsbündnisses "AufgeMUCt" wollen die Pfaffenhofener vor allem ihre Mitbürger informieren. "Wir wollen Öffentlichkeit für das Thema erzeugen und Bürger zum Protest aufrufen", erklärt Patig die Ziele der BI. Ersteres habe bisher gut geklappt. Letzteres sei hingegen ausbaufähig.