Pfaffenhofen (PK) Die Aktivsenioren unterstützen ehrenamtlich Unternehmer, die in finanzielle Probleme geraten sind. In Pfaffenhofen stehen Rudi Engelhard und Josef Wilhelm bereit.
„Wir wollen als Helfer, dass die Unternehmen wieder auf die Beine kommen“, erklärt Altlandrat Rudi Engelhard, einer der beiden Aktivsenioren aus Pfaffenhofen. Die Rentner bieten Unternehmen, Selbstständigen oder Privatpersonen ihre Hilfe, Unterstützung und Rat bei finanziellen Notsituationen oder Fragen an.
Der 1984 gegründete Verein Aktivsenioren Bayern kann auf etwa 350 aktive Mitglieder aus verschiedensten Berufsrichtungen aus Handel, Handwerk, Verwaltung oder dem Bankwesen zurückgreifen und ist bayernweit tätig. So sind die ehemaligen Führungskräfte Spezialisten auf ihrem Gebiet und geben ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung gerne weiter. Den Mittelständlern, Existenzgründern und Privatpersonen in heiklen Situationen vermitteln die Aktivsenioren ihr Fachwissen aus der langjährigen Berufserfahrung. Da die Rentner nicht mehr voll im Berufsleben stehen, haben sie außerdem eine neutrale Meinung zu den Problemen.
Dennoch ist der Verein nicht so bekannt, wie es sich die zwei Ehrenamtlichen aus Pfaffenhofen wünschen, denn im Schnitt gibt es pro Jahr nur etwa 25 Anfragen in Pfaffenhofen. „Dabei ist eine zweite Meinung doch nur von Vorteil“, erklärt Rudi Engelhard. „Mein Wunsch ist es, dass die Unternehmer ihr Rechnungswesen verstehen, denn sobald dass nicht der Fall ist, kann das Ganze nicht funktionieren“, sagt Josef Wilhelm.
Die Aktivsenioren wollen die Unternehmen coachen und einen Anstoß in die richtige Richtung geben. An diesem Punkt versuchen Engelhard und Wilhelm anzusetzen. Denn die Wirtschaftskrise ist an vielen mittelständischen Unternehmen nicht spurlos vorbeigezogen und so erleben viele schwierige Zeiten. „Das Vertrauen zwischen Banken und Unternehmern ist schlecht geworden und da wollen wir vermitteln. Nur wenn Vertrauen zwischen beiden Parteien gegeben ist, kann man anständig verhandeln“, sagt Josef Wilhelm.
Falls in Pfaffenhofen jedoch einmal einer der beiden Aktivsenioren nicht ausreicht, wenden sich die Beiden an einen Spezialisten aus den anderen Regionen, der helfen kann. Oft stehen die Aktivsenioren auch vor verständnislosen Unternehmern, die die Vorschläge nicht umsetzen wollen. „Man erlebt wirklich alles“, sagt Wilhelm. Trotzdem haben die Aktivsenioren in Pfaffenhofen schon einige Erfolge verbucht und wollen auch in Zukunft weiterhelfen.
Neben den Problemlösungen bieten die Aktivsenioren auch Ausbildungsinitiativen an. Dadurch haben sie in Bayern schon 1000 Lehrstellen geschaffen. Insgesamt haben die Aktivsenioren mehr als 18 000 Existenzgründer und Betriebe beraten, schon fünf ehrenamtliche Berater wurden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Wer mit den Aktivsenioren Kontakt aufnehmen will, kann bei Josef Wilhelm unter Telefon (01 70) 8 17 91 97 oder bei Rudi Engelhard unter Telefon (01 72) 8 50 33 62 anrufen. Außerdem gibt es Informationen im Internet unter www.aktivsenioren.de. Der nächste Sprechtag in Pfaffenhofen findet am kommenden Dienstag um 9.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Landratsamts statt.
