Pfaffenhofen
Zahl der Straftaten sinkt weiter

2124 registrierte Fälle im Bereich der Polizeiinspektion Pfaffenhofen Aufklärungsquote bei 62,1 Prozent

23.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:03 Uhr

Die drei Großbrände auf einem Bauernhof in Hettenshausen waren die spektakulärsten Einsätze für die Pfaffenhofener Polizei. Tatverdächtige konnten hier bislang noch nicht ermittelt werden. Insgesamt haben die Pfaffenhofener Polizisten eine Aufklärungsquote von 62,1 Prozent, was die Straftaten angeht. ‹ŒArch - foto: Engelbrecht

Pfaffenhofen (PK) Die Zahl der Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Pfaffenhofen geht weiter zurück. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik hervor, die Polizeichef Thomas Schmid am Mittwoch vorgestellt hat.

2124 Straftaten hat Schmid im vergangenen Jahr erfasst. Das sind 274 Fälle weniger als im Vorjahr, ein Rückgang von 11,4 Prozent. Laut Schmid macht sich vor allem die Präventionsarbeit seiner Leute bemerkbar. Im Vorfeld von Volksfesten und anderen Großveranstaltungen wie zum Beispiel an Fasching gibt es Treffen zwischen Polizei und Veranstaltern, die sogenannten Sicherheitszirkel. "Außerdem zeigen wir erhöhte Präsenz", sagt Schmid. Dass diese Maßnahmen alleine aber nicht unbedingt zu so einem deutlichen Rückgang führen, ist Schmid schon klar: "Der Rückgang liegt im Bereich der natürlichen Schwankung." Ein Indiz für die gute Arbeit der Pfaffenhofener Polizei ist aber auf alle Fälle die Langzeitstatistik. In den vergangenen zehn Jahren gab es nie eine noch geringere Zahl an Straftaten als im vergangenen Jahr. Für den Polizeichef beunruhigend ist allerdings die Zahl an Wohnungseinbrüchen. Zwar gab es 2015 mit 55 Fällen 20 weniger als im Jahr zuvor, Schmid betrachtet diese Form der Kriminalität dennoch mit Sorge. "Da ist jeder Fall einer zu viel. So ein Einbruch macht den Bewohnern enorm zu schaffen." Außerdem sei es schwierig, die Täter zu ermitteln. Auch deshalb versuchen die Pfaffenhofener Polizisten durch erhöhte Präsenz Einbrecher abzuschrecken. Ob sie mit dieser Taktik Erfolg haben und die Zahl der Taten dadurch auf lange Sicht zurückgeht, wird sich erst nach Auswertung der Statistiken der folgenden Jahre zeigen.

Am friedlichsten - zumindest was die Kriminalfälle angeht - ging es im vergangenen Jahr wieder in Gerolsbach zu. Hier liegt die auf 100 000 Einwohner hochgerechnete Häufigkeitszahl bei 884. Am höchsten ist der Wert in Schweitenkirchen mit statistisch 6118 Straftaten pro 100 000 Einwohner. "Das ist auf die Autobahnrastanlage zurückzuführen", erklärt Schmid. Viele Reisende würden im Zuge der Schleierfahndung dort kontrolliert. "Werden dabei Straftaten entdeckt, entfällt der Tatort dann auf die Gemeinde Schweitenkirchen."

Von spektakulären Fällen mit großer Öffentlichkeitswirkung ist die Pfaffenhofener Polizei im vergangenen Jahr weitgehend verschont geblieben - sieht man von den drei Großbränden auf einem Bauernhof in Hettenshausen ab. "So etwas ist immer eine besondere Herausforderung, da steht einiges auf dem Spiel", sagt Schmid. Für die örtliche Polizei sind Großbrände aber - was die Ermittlungen angeht - ohnehin eher unspektakulär. "Das übernehmen die Spezialisten von der Kripo. Wie schon im Jahr 2014 gab es auch 2015 keine Tötungsdelikte in den zehn Gemeinden, für die die Pfaffenhofener Polizisten zuständig sind. 2013 war da mit fünf Delikten gegen das Leben, wie es im Juristendeutsch heißt, ein Ausreißer gewesen, darunter so spektakuläre Fälle wie dem Mord in einem Getränkemarkt in der Scheyerer Straße in Pfaffenhofen. "Solche außergewöhnlichen Fälle hatten wir 2015 nicht", sagt Schmid.

Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist in etwa gleich geblieben, Fälle von Handel und Konsum der bundesweit in die Schlagzeilen geratenen synthetischen Droge Crystal Meth hat es im Bereich der Pfaffenhofener Polizei nicht gegeben. Was dagegen häufiger vorkomme, seien vermeintlich legale Kräutermischungen. "Die werden oft unterschätzt."

Besonders geprägt gewesen sei das Jahr auch für die Polizei von der Flüchtlingskrise. Aber nicht, weil die Neuankömmlinge besonders viele Straftaten begangen hätten, nur 4,8 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen waren Asylbewerber. Vielmehr habe die Polizei Aufklärung betreiben müssen und war mit logistischen Herausforderungen konfrontiert. "Trotz der gestiegenen Flüchtlingszahlen haben wir bei den Straftaten einen Rückgang von elf Prozent", erklärt Schmid. Es könne also keine Rede davon sein, dass wegen der Zuwanderer auch die Kriminalitätsrate steige. In den Asylbewerberunterkünften hat die Polizei zwölf Straftaten registriert, davon acht Körperverletzungen und vier Diebstähle.