Pfaffenhofen
Wortwörtliche Mordsgaudi

Der Autor und Kabarettist Werner Gerl liest aus seinen neuen Kriminalgeschichten

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Mit Kurzgeschichten aus seinem jüngsten Buch "Mordsgaudi" begeisterte Werner Gerl das Publikum in der Galerie von Lea Heib. - Foto: Frye-Weber

Pfaffenhofen (PK) "Mordsgaudi" heißt das jüngste Buch von Werner Gerl. Und diese hatten auch die zahlreichen Besucher seiner Lesung am Freitagabend in der Pfaffenhofener Galerie kuk44.

Bei seinen "Geschichten aus dem bayerischen Kriminalstadl" zog der Autor und Kabarettist mit viel Wortwitz, spritzigen bis deftigen Dialogen und reichlich Situationskomik alle Register und hatte die Lacher auf seiner Seite. Dabei geht es in Gerls Buch in den seltensten Fällen blutrünstig zu. Die Protagonisten sind eher Kleinkriminelle, die ohne eigene Schuld, sondern eher durch unglückliche Zufälle in missliche Situationen geraten. Die humorigen Kurzgeschichten spielen in Altbayern. Sie sind also, wie der Autor betont, "garantiert frankenfrei" und werfen einen sarkastischen und teilweise gesellschaftskritischen Blick auf das menschliche Miteinander.

So beschäftigt sich Gerl mit Kommunikationsproblemen, die aufgrund starker dialektischer Färbung zu handfesten Missverständnissen und damit in einem verunglückten Diebeszug enden. In einer weiteren Kurzgeschichte lotet er das schwierige Beziehungsgeflecht zwischen Vegetariern, Veganern und Fleischessern aus. Unterhaltsam schilderte der Münchener Autor mit Mainburger Wurzeln, wie ein fragwürdiger Fleischhändler versehentlich einen mysteriösen Killer nicht mit der Ermordung seines Widersachers, sondern seiner Lieblingstante beauftragt.

In der abschließend vorgetragenen Geschichte standen die Akzente, namentlich der italienische, im Mittelpunkt. Witzig und lebendig trug Gerl die Geschichte vor, die sowohl auf dem Oktoberfest als auch im Mafiamilieu angesiedelt ist. Auch hier zieht der Autor seine Zuhörer mit verstellten Stimmen und seinem lebendigen Vortrag in den Bann und überrascht mit einer unerwarteten Pointe.

Begeistert zeigten sich nicht nur die zahlreichen Besucher der kurzweiligen und komödiantischen Krimilesung, auch Gastgeberin und Galeristin Lea Heib freute sich über den Besuch ihres langjährigen Freundes und den kurzweiligen Vortrag.