Pfaffenhofen
Wahl: AUL legt sich nicht fest

19.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:36 Uhr

Pfaffenhofen (rs) Schmieden die Parteien der bei der Landratswahl am Sonntag ausgeschiedenen Kandidaten zusammen mit den Freien Wählern ein Bündnis nach dem Motto „alle gegen Martin Wolf“ (CSU)? Diese Frage wird in Politkreisen derzeit heiß diskutiert.

Jetzt ist sicher: Zumindest die AUL, deren Bewerber Günter Böhm am Sonntag 7,94 Prozent der Stimmen für sich verbunden konnte, wird sich vor der Stichwahl nicht festlegen.
 

Keine Wahlempfehlung

„Wir werden als wirklich unabhängige Wählergemeinschaft keine Wahlempfehlung für oder gegen einen der beiden Bewerber aussprechen. Die Bürger sind mündig genug, sich selbst ein Urteil zu bilden“, teilte Günter Böhm gestern mit. Die AUL will allerdings Martin Wolf (CSU) und Rolf Deml (FW), die am 31. Juli in der Stichwahl gegeneinander antreten, zu ihrer Haltung zu einigen für die Wählergemeinschaft besonders wichtigen Positionen befragen und das Ergebnis in ihre Homepage einstellen. „Damit wollen wir unseren Wählern und Anhängern die Entscheidung, wem sie am 31. Juli ihre Stimme geben sollen, etwas erleichtern“, begründet Böhm diese Aktion.

Fragen an die Kandidaten

Unter anderem will die AUL von den Landratsbewerben wissen, was sie zur Stärkung des Landkreis-Nordens tun wollen. Befragt werden die Kandidaten auch zu ihrer Position zur Autobahnausfahrt Bruckbach und dem Modell „Gemeinschaftsschule“. Thema ist auch, wie sie auf die jüngsten Aussagen von Sozialministerin Christine Haderthauer reagieren, die die „Zusage“ von Gesundheitsminister Markus Söder (beide CSU), sich für fünf Kinderbetten an der Ilmtalklinik einzusetzen, kritisiert hatte (PK berichtete). Auch nach ihren ersten konkreten Schritten zur Energiewende werden die Kandidaten befragt, und zudem möchte die AUL wissen, wie die beiden Bewerber künftig den Kreistag und vor allem auch die kleineren Fraktionen aktiv in die Kreispolitik einbinden wollen.

Günter Böhm gratuliert in einer Pressemitteilung den Kandidaten von CSU und FW zum Erreichen der Stichwahl und dankt ihnen für den fairen Wahlkampf: „Niemand verliert gerne, aber als guter Demokrat akzeptiere ich auch dieses Ergebnis und werde mich selbstverständlich weiter ehrenamtlich für den Landkreis engagieren“. „Erschüttert“ zeigt sich Böhm aber über die geringe Wahlbeteiligung. Über mögliche Ursachen müssten alle politisch Verantwortlichen nicht nur nachdenken, sondern ihr eigenes Verhalten auf den Prüfstand stellen. Entscheidend sei für ihn, welchen Stil der neue Landrat prägen will, wie er mit anderen Fraktionen im Kreistag umgeht und wie er die Bürger an wichtigen Entscheidungen beteiligen will, so Böhm, der alle seine Wähler bittet, am 31. Juli von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.