Pfaffenhofen
Traurige Statistik

Zwölf Menschen sterben 2014 auf den Straßen im Landkreis – Zahl der Unfälle geht jedoch leicht zurück

24.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Bei einem Unfall im November starben bei Hettenshausen ein 30-jähriger Münchener und sein dreijähriger Sohn (linkes Bild). Bei einem weiteren Unfall im Oktober hatte eine Spannmutter die Frontscheibe eines Wagens durchschlagen und einen 29-Jährigen am Kopf getroffen. Der Münchener starb einen Tag später im Krankenhaus. Insgesamt meldet die Polizei für das vergangene Jahr zwölf tödliche Unfälle - Fotos: PK-Archiv

Pfaffenhofen (clm) Weniger Unfälle, weniger Verletzte – aber mehr Tote: Die Verkehrsbilanz der Polizei zum vergangenen Jahr fällt gemischt aus.

Einer der schwersten Unfälle im Landkreis Pfaffenhofen ereignete sich im November: Ein 30-jähriger Münchener war auf der Bundesstraße B 13 unterwegs. Bei Hettenshausen ignorierte der Mann offenbar ein Überholverbot und prallte frontal gegen einen Lastwagen, der ihm entgegenkam. Der 30-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Sein dreijähriger Sohn, der ebenfalls im Wagen saß, kam zunächst noch in ein Schwabinger Krankenhaus; die Ärzte konnten sein Leben jedoch nicht mehr retten.

Insgesamt starben im vergangenen Jahr zwölf Menschen bei Unfällen im Landkreis – das sind zwei Tote mehr als im Vorjahr. Bei Unfällen wegen Alkohols mussten drei Menschen ihr Leben lassen. Drogen waren die Ursache bei einem weiteren Unglück mit einem Toten. „Zwei Jahre zuvor hatten wir neun Tote, 2013 waren es zehn“, ruft Anton Rieblinger, Verkehrssachbearbeiter bei der Pfaffenhofener Polizei, in Erinnerung. 2005 waren es 18 Tote und damit der traurige Höhepunkt der vergangenen zehn Jahre.

Im gesamten Landkreis wurden 2014 insgesamt 4109 Unfälle notiert und damit minimal weniger im Vorjahr, als es 4157 waren. „Das ist letztlich im Rahmen der üblichen Schwankungen“, sagt Rieblinger. Einen tatsächlichen Trend will er daraus nicht ablesen. „Es gibt zwar bayernweit einen Rückgang an Unfällen, aber daraus lässt sich nicht wirklich etwas ableiten.“ Auch ist die Zahl der Unglücke, bei denen Menschen verletzt wurden, leicht gesunken: Im Vorjahr waren es 533, im vergangenen Jahr kommt die Pfaffenhofener Polizei hier auf 504 – also ein Minus von rund fünf Prozent. Leicht verletzt wurden 597 Menschen (2013: 643), schwer verletzt 112 (2013: 128).

Die meisten Unfälle geschahen außerorts, hier summieren sich die Akten zum vergangenen Jahr auf 2520. Außerorts zählen laut Rieblinger zu den häufigsten Unfallursachen ungenügender Sicherheitsabstand und nicht angepasste Geschwindigkeit. Insgesamt sind meist Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und beim Ein- und Anfahren die Unfallursache – Trunkenheit am Steuer belegt den siebten Platz. Hier bleibt die Zahl mit 55 Unfällen genau gleich. 43 Fahrer brachten es dabei auf einen Alkoholwert von mehr als 1,1 Promille, insgesamt wurden 32 Menschen durch diese Unfälle verletzt.

Besonders eine Zahl in der Statistik führt Rieblinger auf die Arbeit der Polizei zurück. Die sogenannten Geschwindigkeitsunfälle sind rückläufig. „Da geht es nicht um das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit“, erklärt der Polizist. „Hier geht es generell um nicht angepasste Geschwindigkeit.“ Während 2013 noch 329 Unfälle im Landkreis in diese Kategorie fielen (dabei wurden 170 Menschen verletzt), waren es im vergangenen Jahr 266 (mit 108 Verletzten). Rieblinger führt das auch auf die verstärkten Radar- und Geschwindigkeitskontrollen zurück. „Vermutlich denken schon einige deswegen um – und fahren langsamer“, sagt er. „Auch der Blitz-Marathon spielt hier eine Rolle.“ Während einer Woche stellten die Beamten Blitzer auf, die Stellen wurden vorab auch bekannt gegeben. Durch diese bayernweite Aktion will die Polizei die Autofahrer für das Thema überhöhte Geschwindigkeit sensibilisieren – offenbar mit Erfolg. Insgesamt kontrollierte die Pfaffenhofener Polizeiinspektion auf ihrem Gebiet 235-mal die Geschwindigkeit auf den Straßen – 629 Fahrer wurden daraufhin angezeigt, 2342-mal wurde eine Verwarnung ausgesprochen.

Nach nur zwei Unfällen während dem Weg zur Schule im Jahr 2013 (mit zwei verletzten Schülern) registrierten die Beamten im vergangenen Jahr hier einen Anstieg auf fünf Unglücke. Dabei wurden insgesamt neun Schüler verletzt, einer davon schwer.

Abseits von Unfällen notierten die Beamten auch Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Im vergangenen Jahr stehen hier 62 betrunkene Fahrer in den Akten, zwölf Menschen saßen unter Drogeneinfluss am Steuer.

Für die Polizei spielt die jährliche Unfallstatistik eine wichtige Rolle. „Wir können so Unfallschwerpunkte erkennen“, sagt Rieblinger. „Das sind letztlich Straßenabschnitte, wo es immer wieder zu Unfällen nach dem gleichen Muster kommt.“ Momentan steht hier die Kreuzung der B 13/Joseph-Fraunhofer-Straße mit der Straße Richtung Geisenfeld/Staatsstraße 2232 zur Debatte: „Es passieren hier viele Unfälle von Linksabbiegern“, sagt Rieblinger mit Blick auf die Zahlen. Daher könnte hier eine Lösung sein, eine eigene Ampelschaltung für diese Fahrer einzurichten.