Pfaffenhofen
Slalom oder Schussfahrt?

Schlachthofstraße: Die Mehrheit der Anlieger bevorzugt eine andere Lösung als Planer und Bürgermeister

24.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Die Schlaglöcher in der Schlachthofstraße werden verschwinden. Über die Verkehrsführung muss der Stadtrat noch entscheiden. - Foto: Straßer

Pfaffenhofen (PK) Schlaglöcher, Risse, von vorne bis hinten ein Fleckerlteppich. Dass die Schlachthofstraße nicht so bleiben wird, wie sie momentan aussieht, ist längst beschlossenen Sache. Die Sanierung wird kommen, vermutlich im nächsten Jahr.

Nur das Wie ist noch zu entscheiden. Zwei Varianten stehen zur Debatte, letztendlich sagen die Stadträte, wo es langgeht.

Zwei Möglichkeiten bleiben nach der Anliegerversammlung am Mittwochabend im Rennen – und es sind die, die bereits im Februar den Stadträten vorgestellt worden waren. Eine um etwa 100 000 Euro günstigere Alternative mit durchgehend asphaltierter Straße und Gehwegen auf beiden Seiten, die in der Versammlung zum ersten Mal vorgestellt worden war, wurde gleich wieder verworfen. „Eine greislige Straße haben wir jetzt schon“, sagte Anwohner Karl Höchtl. Ähnlich beurteilte Planerin Monika Seywald die Variante: „Wir finden es schrecklich.“ Bleiben also zwei Möglichkeiten, beide würden laut Kostenvoranschlag knapp unter einer Million Euro kosten. Klar ist: bei beiden Varianten soll die Einfahrt in die Schlachthofstraße gegenüber des Hungerturms umgestaltet werden. Dort soll eine Aufpflasterung erfolgen und es sollen Bäume gepflanzt werden. Diese Schikane soll die Straße als Abkürzung unattraktiver machen. „Es ist ausgeschlossen, dass jemand da mit 50 reinfährt“, sagte Stadtbaumeister Gerald Baumann. „Es soll unangenehm sein, da rein zu fahren“, Bürgermeister Thomas Herker (SPD).

Unterschied der beiden Varianten ist vor allem die Anordnung der Parkplätze. Variante A bietet beidseitig in etwa gleich breite Gehwege. Die Parkbuchten für Längsparker wären abwechselnd am linken und rechten Rand der Einbahnstraße angeordnet.

Die zweite Variante soll den Fußgängern einen 3,4 Meter breiten, boulevardartigen Gehweg auf der Ostseite der Straße hin zum künftigen Bürgerpark bieten. In beiden Fällen würden rund 15 Bäume die Fahrbahn säumen, die 3,5 Meter breit geplant ist. Wären die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerversammlung maßgeblich, würde die Variante mit den abwechselnd angeordneten Parkbuchten den Vorzug bekommen. Bei der Abstimmung votierten etwa drei Viertel aller Anwesenden dafür. Die Geradeausvariante lade einfach eher zum schnellen Fahren ein, war der Tenor. Für den Stadtrat ist dieses Ergebnis allerdings keineswegs bindend. „Es ist ein Anhaltspunkt, wir werden das dem Stadtrat so transportieren“, sagte Herker. „Und der wird sich dann seine Meinung bilden.“ Die Kosten waren dagegen kaum ein Thema. Die Schlachthofstraße ist eine sogenannte Haupterschließungsstraße, laut Satzung übernimmt die Stadt daher 65 Prozent der Kosten für die Fahrbahnsanierung, für Gehsteig und Beleuchtung 50 Prozent. „Für die Eigentumswohnungen an der Osteseite kommen wir überschlägig auf 1500 bis 3000 Euro“, sagte Herker. „Wer ein sehr großes Grundstück hat, für den schaut es anders aus.“ Der Beitrag richtet sich nämlich nach Grundstücksfläche und Geschossanzahl der Gebäude.