Pfaffenhofen
Odin hilft beim Rechnen

In der Adolf-Rebl-Schule lernen die Kinder mithilfe eines Therapiehundes

13.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:18 Uhr

Zusammen mit Odin hat Förderlehrerin Doris Schneider (Mitte) eine Ausbildung für „Tiergestützte Pädagogik und Therapie“ gemacht. Nun ist der Hund im Unterricht dabei - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (PK) Für die Kinder in der Adolf-Rebl-Schule gibt es eine neue Attraktion: Therapiehund Odin begleitet seit Kurzem den Unterricht. Für die Kinder ist das eine willkommene Abwechslung, die auch beim Lernen hilft.

Ein Jahr wurde er ausgebildet. Nun darf Odin endlich die Arbeit aufnehmen: In der Pfaffenhofener Förderschule ist er nun regelmäßig im Unterricht dabei. Eine Störung ist er dabei nicht – im Gegenteil: „Wenn der Hund dabei ist, sind die Kinder noch konzentrierter als üblich“, betont die heilpädagogische Förderlehrerin Doris Schneider aus Langenbruck.

Die Ausbildung im Fach „Tiergestützte Pädagogik und Therapie“ hat sie gemeinsam mit ihrem Labrador-Retriever Odin bei der Lebenshilfe Bayern absolviert: „Nun bin ich ausgebildet und er mit mir auch.“

Die Schüler der Adolf-Rebl-Schule nahmen den Rüden ganz selbstverständlich in ihren Klassenverband auf, denn das Lernen macht nun mit dem „Schulhund“ noch mehr Spaß. Sobald die Kinder Odin entdecken formen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. Sie freuen sich schon, wenn sie Odin sehen. Und noch glücklicher sind sie, wenn sie ihn anfassen dürfen. „Irgendwie bot es sich an, die Kinder mit dem Hund zusammen zu bringen“, sagt Hundeführerin Doris Schneider. Die Kinder sind dadurch aber nicht abgelenkt. „Weil sie als Belohnung für zügiges und ordentliches Arbeiten mit dem Odin kuscheln dürfen“, sagt die Lehrerin. Bereits am Morgen ist die Freude groß, wenn Odin die Kinder begrüßt. „Auch der Hund freut sich, wenn er wieder mit in die Schule darf.“ Hunde begegnen den Menschen meist vertrauensvoll und unvoreingenommen, sie haben keine Vorurteile und fragen nicht nach Können oder Aussehen. Labradorhunde sind durch ihre „Hingewandtheit“ zu den Menschen als Familien- und Kinderhunde bekannt. Und Odin kennt „seine“ Kinder so gut, dass er gern mit ihnen zusammenarbeitet. „Oft kommt es vor, dass Kinder durch Ängste, Aggressionen, fehlende Mobilität und mangelndes Selbstvertrauen im Lernen beeinträchtigt sind“, erläutert die Förderlehrerin: „Hier hilft der Hund mit seiner bedingungslosen Zuneigung, indem er Kontakt aufnimmt, unvoreingenommen mit den Kindern umgeht und so ihr Selbstvertrauen stärkt.“

Odin wird in mehreren Bereichen an der Rebl-Schule eingesetzt. In seiner Stammklasse motiviert er die Kinder zum Lernen und Arbeiten. Es macht ihnen viel Spaß, dem Hund etwas vorzulesen, „denn er hört geduldig zu“. Beim Rechnen wird der Hund in die Aufgaben einbezogen, indem er kleine Kunststücke aufführt, die zu den Rechnungen gehören.

Beim Besuch in anderen Klassen vermittelt er Freude und Spaß am Kontakt mit Tieren. Im Sachunterricht lernen die Schüler das Lebewesen Hund und den Umgang damit hautnah kennen. Ganz begeistert erzählt die langjährige Hundeführerin: „In Einzelförderstunden mit intensiv- beziehungsweise mehrfach behinderten Kindern ermöglicht er die Aktivierung verschiedener Wahrnehmungsbereiche.“ Odin sorgt damit für seelische und körperliche Entspannung, Aufnahmebereitschaft für neue Reize und vieles mehr.