Pfaffenhofen
Laut, trist und schwer zu finden

Ein Jahr nach der Eröffnung besteht beim Pfaffenhofener Wohnmobilstellplatz Nachbesserungsbedarf

17.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:48 Uhr

Auf der alten Stadionwiese können Wohnmobilreisende seit einem Jahr in Pfaffenhofen übernachten. Die Anlage stößt trotz Vorzügen wie WLAN, Strom-. Wasser- und Kanalanschluss auf ein geteiltes Echo - unter anderem wegen des Lärms durch die Altglascontainer am benachbarten Freibadparkplatz (im Hintergrund). - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Seit einem Jahr ist der neue Reisemobilstellplatz in Pfaffenhofen nun in Betrieb. Für 340 Nächte haben Wohnmobilreisende in dieser Zeit Parktickets gelöst. Die Nutzer finden den Platz allerdings eher mittelmäßig, weshalb die Initiatoren dringenden Nachbesserungsbedarf sehen.

Zwölf Stellplätze für Wohnmobile - mit Strom-, Wasser- und Kanalanschluss - bietet die Stadt auf der Alten Stadionwiese zwischen dem Pfaffenhofener Kindergarten St. Elisabeth und dem Freibadparkplatz an. Zielgruppe sind Durchreisende sowie Urlauber in Pfaffenhofen und Umgebung. Eröffnet worden ist der Platz im Mai 2015 - damals ein Lückenschluss in der touristischen Infrastruktur im Landkreis. In Geisenfeld, Manching, Wolnzach und Hohenwart gibt es nämlich schon länger Stellplätze für Wohnmobilreisende, auf denen man kostenlos oder gegen kleines Entgelt übernachten, sich mit Frischwasser versorgen und Abwasser entsorgen kann. Nur Pfaffenhofen konnte keinen Platz mit Mindeststandards anbieten - nur ein Provisorium am Rand des Volksfestplatzes.

Was die Auslastung des neuen Platzes betrifft, sind seitens der Stadtverwaltung im ersten Jahr des Bestehens 340 bezahlte Übernachtungen registriert worden. Unbekannt ist allerdings, wie viele Personen hinter dieser Zahl stecken, weil die Tickets nicht pro Übernachtungsgast, sondern pro Fahrzeug gelöst werden. Das Echo der Besucher ist bisher gemischt ausgefallen: Bei einem führenden Wohnmobilportal im Internet ist der Platz mittelmäßig bewertet. Die Meinungen reichen von "für eine Nacht als Notlösung gut" über "ordentlich ausgestattet, aber nur für einen Zwischenstopp geeignet" bis hin zu überschwänglichem Lob. Kritisiert wird häufig vor allem der Lärm der Glascontainer auf dem benachbarten Freibadparkplatz - sei's beim Einwurf spät abends oder bei der morgendlichen Leerung.

Ähnliches weiß auch Ursula Bergenthum zu berichten, die den Initiativverein Reisemobilstellplatz Pfaffenhofen mitbegründet und die Realisierung jahrelang ehrenamtlich angeschoben hat. "Ich war im Lauf des Jahres oft auf dem Platz und habe die Leute befragt", berichtet sie. Der Tenor: Für eine Nacht sei der Platz ausreichend, für eine längere Station sei es den meisten Reisenden aber zu laut und zu trist. Der Platz habe durchaus Vorzüge: Er sei nachts gut ausgeleuchtet, biete WLAN und großzügige Rangierflächen für überlange Fahrzeuge. "Er ist aber noch nicht der Wohlfühlplatz, den wir uns vorstellen", sagt Bergenthum. Deshalb sehen die Initiatoren noch Handlungsbedarf seitens der Stadt: Von reinen Verschönerungsarbeiten - etwa mehr Sträucher und eine Sitzbank - hin zu einer besseren Beschilderung. "Zufriedene Gäste sind die besten Botschafter für die Stadt", sagt die Ehrenamtliche.

Bei einem Ortstermin hat sich der Reisemobilstellplatz-Verein mit seinen Bitten nun an Vertreter der Stadt gewandt. Das Ergebnis: Die gewünschten Sträucher könnten wohl noch heuer gepflanzt werden. Und ob die von den Übernachtungsgästen kritisierten Glascontainer verlegt werden können, will die Verwaltung zumindest prüfen. "Für uns Ehrenamtliche war die Besprechung richtig positiv", berichtet Bergenthum. Ein großes Problem bleibe aber die schlechte Ausschilderung - was die Beteiligten bei der Besprechung selbst erleben durften: "Ein auswärtiger Fahrer übersah die Einfahrt und konnte erst auf der Rückfahrt vom Kreisel aus mühsam den Platz finden", erzählt sie. "Die Beschilderung zu den vier provisorischen Plätzen, die mal am Verteilerhäuschen am Volksfestplatz eingerichtet waren, steht dafür immer noch - ebenso wie die lückenlose Trabrennbahn-Ausschilderung." Die Stadt nimmt's zur Kenntnis: "Wir werden das natürlich anschauen und prüfen", sagt Florian Erdle von der Stadtverwaltung.