Pfaffenhofen
"Fühlen uns getäuscht"

Diskussion um Generalsanierung an der Pfaffenhofener Ilmtalklinik

15.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

In der Kritik: Die Pfaffenhofener Ilmtalklinik. ‹ŒArch - foto: Gegger

Pfaffenhofen (PK) Gegenwind bekommt Landrat Martin Wolf (CSU) wegen seiner Aussage zur Generalsanierung an der Pfaffenhofener Ilmtalklinik von den ärztlichen Mitgliedern des Aufsichtsrates der Klinik, Stefan Skoruppa und Wolfgang Moll. Es geht dabei um die Frage, wer alles wusste, dass Teile des 40 Jahre alten Klinikbaus von der Sanierung ausgespart bleiben sollten. „Es steht alles in den Unterlagen“, hatte Wolf dazu gegenüber unserer Zeitung gesagt.

Gegen diese Aussage wehren sich nun aber Skoruppa und Moll: „Wir distanzieren uns von der Aussage des Landrates, wir hätten es aus den Unterlagen ersehen können, dass nicht die gesamte Klinik saniert wird“, heißt es in der Mitteilung. Auch vom Aufsichtsratsvorsitzenden sei ihnen stets vermittelt worden, dass es sich um eine Generalsanierung des gesamten Gebäudes handelt. „Wir fühlen uns in erster Linie von Marcel John getäuscht“, so die beiden Mediziner. „Und, falls der Landrat ebenfalls davon gewusst hat, dann hat auch er uns getäuscht!“

Es sei zudem nicht ihre Aufgabe als Aufsichtsräte, den Vorsitzenden zu kontrollieren. „Wir haben Landrat Wolf stets vertraut“, so Skoruppa und Moll. Die beiden gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sollte Wolf davon gewusst haben, müsse eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit im Aufsichtsrat infrage gestellt werden. Nun müsse geklärt werden, ob John Information bewusst vorenthalten hat und welcher Schaden der Klinik dadurch verursacht worden ist. „Es darf kein weiter so geben“, fordern die beiden. „Wir brauchen mehr Transparenz vor dem Kreistagsgremium und auch vor dem Steuerzahler“, so die beiden Mitglieder des Aufsichtsrates. „Denn der Steuerzahler trägt das Defizit.“