Pfaffenhofen
Hilfe für die Vernachlässigten

Der Tierschutzverein Pfaffenhofen feiert sein 20-jähriges Bestehen Mitglieder geehrt

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Tierporträts malte die Künstlerin Andrea Brunner aus Hilgertshausen. Die Kleinen interessierten sich mehr für die Meerschweinchen im Gehege.

Pfaffenhofen (PK) Festreden wurden vom Gezwitscher der Sittiche in der großen Voliere untermalt, viele Besucher brachten ihre Haustiere gleich mit: Seinen 20. Geburtstag hat der Tierschutzverein am Sonntag rund um die Herberge an der Weiberrast gefeiert.

Die kleine Gruppe tierliebender Pfaffenhofener, die den Verein 1996 ins Leben rief, hätte von einem eigenen Tierheim nicht zu träumen gewagt. Lange war ein baufälliges Haus an der Scheyerer Straße das vorübergehende Zuhause von Katzen und Kleintieren; auch später im Übergangsheim am Münchener Vormarkt musste täglich improvisiert werden. Längst steht nun an der Weiberrast ein schmuckes Tierheim, in dem auch Hunde bis zu ihrer Vermittlung bestens betreut werden können - doch die Arbeit ist dadurch nicht weniger geworden. Vereinsvorsitzende Manuela Braunmüller dankte den aktiven Mitgliedern für ihren Einsatz: "Hier wird 365 Tage im Jahr durchgearbeitet, und das ehrenamtlich".

Als engagierte Tierfreunde der ersten Stunde wurden Irmgard Fitz, Anita Hoiss, Margot Ruhland, Heidemarie Stark, Annelie Scharf und Helmut Walter ausgezeichnet; zu Ehrenmitgliedern ernannte der Verein Karin und Horst Raslag (PK berichtete). Von Anfang an hätten die beiden alles investiert, was ihnen an Zeit und Möglichkeiten zur Verfügung stand, betonte Braunmüller: "Solche Leute kann man nur als Vorbild sehen". Noch heute betreut das Ehepaar daheim alte Katzen, die niemand mehr haben will - derzeit sind es 22 - und schiebt den Gedanken ans Aufhören beiseite: "Es sind halt Auslaufmodelle - man muss sich doch darum kümmern". Ein großes Kompliment der Vorsitzenden gab es auch für Tierheimleiterin Sandra Lob, die ebenfalls seit der Gründung unzählige Stunden in den Tierschutz investierte: "Ohne Sandra wäre der Verein nicht mal die Hälfte wert".

Dass durch den Verein "viel Gutes im Verborgenen" geleistet werde, unterstrich auch der Stellvertretende Landrat Josef Finkenzeller in seinem Grußwort, und Dritter Bürgermeister Roland Dörfler erklärte: "Tierschutz ist für alle und überall wichtig. Indem er Fundtiere in seine Obhut nimmt, hat der Verein auch eine große praktische Bedeutung im Landkreis."

Zum Geburtstag stellten gleich zwei Künstler ihr Können in den Dienst der guten Sache. So schmückte der Reichertshausener Illusionsmaler Pit Zaepernick den Eingangsbereich der Tierherberge mit einem prächtigen Apfelbaum in sommerlicher Landschaft, der reichlich Früchte trägt. Gedacht ist er als "Baum der Zuwendung": Ab einer Spende von 50 Euro werden die Äpfel mit den Namen der Unterstützer des Tierheimes versehen. Auf lebensechte Tierporträts - von der französischen Bulldogge bis zum Esel - hat sich Malerin Andrea Brunner aus Hilgertshausen spezialisiert. Am Tag der offenen Tür ließ sie sich bei der Arbeit gern über die Schulter schauen und spendete den Erlös verkaufter Bilder.

Denn Wünsche und Pläne gibt es rund um die Tierherberge noch genug. Auf der Liste der vordringlichen Aufgaben stehen unter anderem die Einrichtung einer Hundequarantäne, ein zusätzlicher Hundezwinger, ein Lagerhäuschen für Kleintierbedarf und Pflasterarbeiten.

Die Paunzhausener Hundeschule "Helfende Hunde" demonstrierten bei ihrer Vorführung auf der Wiese, dass Erziehung von Tieren auch Spaß machen kann. In der Tierherberge informierten Experten über die artgerechte Haltung von Farbratten. Die Tierärztin demonstrierte, was bei der Ersten Hilfe für Hunde zu tun ist. Kinderprogramm, Trödelmarkt und eine gute Bewirtung rundeten das Geburtstagsfest ab. Über reges Interesse der großen und kleinen Besucher konnten sich schließlich die Bewohner der Tierherberge freuen - und vielleicht wird bei einigen eine "dauerhafte Beziehung" daraus.