Pfaffenhofen
Geldstrafe wegen Drohung

Ex-Krankenschwester bedroht zwei Landratsamtsmitarbeiterinnen

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Pfaffenhofen (ahh) "Ich werde Euch töten", postet die 39-jährige Gabi P. (Name von der Redaktion geändert) in einem sozialen Netzwerk - und meint damit zwei Mitarbeiterinnen des Pfaffenhofener Landratsamts, mit denen sie wegen einer Entscheidung im Clinch liegt.

Wegen Bedrohung wird sie zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu je 15 Euro verurteilt. Dagegen legt sie Einspruch ein.

Gabi P. wird von zwei Justizvollzugsbeamten in Handschellen in den Sitzungssaal 109 des Amtsgerichts geführt. Eine Anordnung des Gerichts, weil sie in der JVA Aichach gewalttätig wurde und randaliert hat. Sie sitzt ein, weil sie eine Geldstrafe nicht gezahlt hat. Eigentlich wegen einer Lappalie, so ihr Anwalt Stefan Heinl. Ein Beziehungsdrama habe sie aus der Bahn geworfen, ihr Job als Krankenschwester sei weg, der Arbeitgeber habe ihr gekündigt. In der Verhandlung bittet Heinl um Milde für seine Mandantin: Den Post habe sie schon nach 24 Stunden wieder gelöscht, sie sei voll geständig. Aber die 750 Euro, die könne sie einfach nicht zahlen, weil sie mittellos ist. "Sie hat nichts."

Der Verteidiger beantragt, das Verfahren einzustellen, was Richterin Nicola Schwend ablehnt. Dann aber bitte die Geldstrafe senken. Klar, meint Heinl, einen Tagessatz von null Euro gibt es nicht. Er plädiert auf fünf Euro. Wie lange sie denn noch einsitze, fragt die Richterin die Angeklagte. "Noch bis März", antwortet Gabi P. "Wenn nichts dazu kommt." Und das ist nicht ganz ausgeschlossen.

Zwar folgt Nicola Schwend in ihrem Urteil der Forderung des Verteidigers und senkt auf fünf Euro ab, aber die Anzahl der Tagessätze bleibt. Wenn sie die 250 Euro nicht zahlt, sobald sie einen Job hat, dann kommt sie wieder hinter Gitter - ein Tag Haft pro fünf Euro.